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Infrastruktur Radfahrer beklagen schlechte Wege

Zu oft nutzen Autofahrer landwirtschaftliche Wege als Abkürzung, klagt der ADFC. In Genthin soll Abhilfe geschaffen werden.

Von Falk Heidel 24.10.2017, 06:00

Burg/Genthin l 73 Millionen Fahrräder rollen auf den deutschen Straßen und Wegen. Tendenz steigend. Die traurige Seite dieser Medaille: Ein Radwegenetz in Sachsen-Anhalt und speziell im Jerichower Land ist nicht vorhanden. Zur bedrückenden Normalität gehört auch die Tatsache, dass zwischen Burg und Genthin entlang der Bundesstraße keinen Radweg gibt.

In der vergangenen Woche berichtete die Volksstimme über den desatrösen Zustand eines Elbe-Havel-Kanal-Radwegs, den das Wirtschaftsministerium als „attraktiv und gut ausgeschildert“ einstuft.

Einen weiteren Kritikpunkt bringt der Allgemeinde Deutsche Fahrradclub (ADFC) in die Wegediskussion: „Viel zu oft nutzen Autofahrer die landwirtschaftlichen Wege als Abkürzung. Hier sollte endlich Abhilfe geschaffen werden, damit Fahrradfahrer und Spaziergänger in Ruhe die Natur genießen können“, sagt ADFC-Kreisvorsitzende Nadine Oelze.

Darüber geärgert habe sie sich bei einem Ausflug einiger Clubmitglieder in der Börde zwischen Meitzendorf und Niederndodeleben. Für 22 ADFC-Radler war diese 50 Kilometer lange Ausfahrt im Rahmen der Süßen Tour der Saisonausklang 2017.

Das abgelaufene Radtourismusjahr bezeichnet Oelze als ausgeglichene Saison. Der Kreisverband ist mit 162 Teilnehmern insgesamt 9470 Kilometer gefahren. Am stärksten frequentiert war die Sternfahrt nach Berlin mit 30 Teilnehmern.

Radfahren ist nicht ganz ungefährlich. Auf den deutschen Straßen sind im vergangenen Jahr 349 Radler ums Leben gekommen. Laut Unfallforscher Siegfried Brockmann erleidet alle 22 Minuten ein Radfahrer in in der Bundesrepublik einen Unfall. In der Süddeutschen Zeitung macht der Verkehrsexperte unter anderem die schlechte Infrastruktur dafür verantwortlich.