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Jugendfeuerwehr Ein Tag wie ein richtiger Feuerwehrmann

Für einen Tag tauchten Mädchen und Jungen in den Alltag der waschechten Feuerwehrleute ein. In Möser fand der Berufsfeuerwehrtag statt.

Von Christian Luckau 09.10.2018, 23:01

Möser l Der Berufsfeuerwehrtag in der Ortsfeuerwehr Möser ist keine Neuheit mehr, zumindest nicht für die aktiven Einsatzkräfte und jene Jugendfeuerwehrmitglieder, die schon seit einigen Jahren dabei sind und sich für einen späteren aktiven Dienst ausbilden lassen. Dennoch gibt es auch immer wieder neue Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und für die ist der Berufsfeuerwehrtag etwas ganz Neues. Deshalb sind auch detaillierte Vorbereitungen und viele helfende Hände notwendig, damit auch alles klappt und so realitätsnah wie möglich abläuft. „Im Grunde beginnen wir die Planungen für den nächsten 24-Stunden-Dienst nach dem Ende des vorherigen“, erklärt Mösers Feuerwehrjugendwart Steven Kissmann.

Er und seine Jugendbetreuer hatten sich in diesem Jahr vier Einsätze ausgedacht und diese vorbereitet. Die konnten aber nur erfolgen, weil im Hintergrund 20 aktive Einsatzkräfte in ihrer Freizeit unterstützend wirken. Entweder als Fahrer der Einsatzfahrzeuge, als Betreuer im Gerätehaus oder als Statisten.

Auch die technische Komponente durfte dabei nicht fehlen. Für die 20 Floriansjünger gab es eigens zehn echte Funkmeldeempfänger, die auf eine eigene Frequenz programmiert und durch die Leitstelle des Jerichower Landes im Alarmfall ausgelöst wurden. Das gab ein zusätzliches Realitätsgefühl. Ebenso wie die eigens für Jugendfeuerwehr entwickelten Atemschutzgeräte, die in ihrer Form und in ihrem Aussehen den echten zum Verwechseln ähnlich sehen. Sie passten deshalb auch in die Halterungen auf den Einsatzfahrzeugen und brachten einen echten Überraschungseffekt für die zukünftigen Brandschützer.

Die mussten sich nicht nur mit den vier Einsatzszenarien beschäftigen. Wie in einer echte Berufsfeuerwehr standen auch Sport, die theoretische Ausbildung und die Wartung und Pflege der Einsatztechnik auf dem Plan. So konnte es nie langweilig werden. Das wurde es ohnehin nicht wirklich, schließlich gab es nach jedem Einsatz genug intern auszuwerten.

Schon der erste Einsatz, die Meldung über eine unklare Rauchentwicklung, die sich dann als Gebäudebrand herausstellte, hatte dafür genügend Stoff, denn hier musste das Grundhandwerk des Feuerwehrmannes beherrscht werden. Dazu zählte auch die Einsatzführung, die rollierend erfolgte. So war jeder einmal Einsatzleiter oder Gruppenführer, was für die heutigen Leiter der Wehr bereits Rückschlüsse auf Charaktere und deren spätere Verwendung zuließ.

Einsatz Zwei forderte in besonderem Maße. Die Sonne war bereits untergegangen und eine Person in Notlage geraten. Sie wurde unter Betonelementen verschüttet und musste befreit werden. Hierzu galt es zunächst den Einsatzort auszuleuchten, hysterische Passanten vom Einsatzort abzuschirmen und dann die Rettung vorzunehmen. Für die Floriansjünger eine aufregende Situation. Etwas ruhiger wurde es da beim dritten Einsatz. Nach einem Verkehrsunfall wurden auslaufende Betriebsstoffe gemeldet. Um Gefahr von Natur und Umwelt zu verhindern, mussten Öl und Benzin von den Jugendfeuerwehrmitgliedern gebunden und aufgenommen werden.

Aufgenommen wurde ohnehin alles, was die Jugendfeuerwehrmitglieder so taten. Dafür trugen sie Actionkameras und wurden auf Schritt und Tritt für die spätere interne Ausbildung gefilmt und fotografiert. So auch beim letzten Einsatz. Wieder war eine Person in Notlage. Sie wurde in einem Gebäude vermisst, aus dem Gasgeruch gemeldet wurde. Mit Atemschutz und einer Löschsicherung wurde die Person gesucht, gefunden, gerettet und das Gasleck abgestellt. Damit endete der 24-Stunden-Dienst in der Jugendfeuerwehr Möser.