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Jugendkultur Burger Skater gründen Verein

Die Burger Skateboarder sind Feuer und Flamme für die neue Anlage im Goethepark. Die Pläne für einen eigenen Verein nehmen Fahrt auf.

Von Marco Hertzfeld 15.06.2018, 10:17

Burg l Pascal Giacomo Heidenreich jagt mit dem Board den Weg herunter, fliegt über die Treppe und kommt sicher auf. Die Burger Gemeinschaft „Skate & Roll“ arbeitet auf eine größere Punktlandung hin: Ein Verein entsteht, noch in diesem Jahr könnte er aus der Taufe gehoben sein. Die neue Anlage im Goethepark soll auch nach der Landesgartenschau (Laga) ein Magnet sein. „Das braucht Ordnung und Struktur“, meint der 26-Jährige und grinst. Aus dem kleinen Klinkerbau am Rande wird ganz offiziell das Vereinshaus der sportlichen Truppe. „Gespräche mit der Stadt und der Laga-Führung laufen bereits.“

Der junge Mann holt sich auf einer Quarterpipe neuen Schwung und fährt in eine sogenannte Funbox ein. Auch Rail und Ledge (Geländer und Kante) meistert er. Keine Selbstverständlichkeit. „Kleine Blessuren gehören in diesem Sport einfach dazu.“ Mindestens 150.000 Euro flossen in das 420 Quadratmeter große Areal der Jugendkultur. Wenn die Laga im Oktober endet, die Wachsamkeit sinkt und das Gelände am Bahnhof wieder freier zugänglich ist, soll der Skatepark dennoch erhalten bleiben. „Was wir nicht gebrauchen können, sind mutwillige Zerstörungen. Da haben wir schon ein paar Sorgen.“ Die Angst scheint nicht ganz unbegründet. Schon jetzt ist es auf dem Laga-Gelände einige Male zu Vandalismus gekommen.

Die alte Heimat der Skaterszene befand sich auf dem Areal des Burger Ballspielclubs 08. Immer wieder gab es im Flickschupark Probleme. Die Ballsportler zogen vor gut drei Jahren die Reißleine. Die Skater waren ohne Anlaufpunkt. Doch sie ließen nicht locker, fanden Helfer und Partner. Die Geschichte soll sich nicht wiederholen. „Ein eigener Verein, wie er gegründet wird, kann dafür viel besser Sorgen tragen und Ärger verhindern“, ist Heidenreich überzeugt.

Der harte Kern der Truppe besteht aus sechs bis zehn Leuten. Lucien Schröder ist einer der Wortführer. Der 21-Jährige schwärmt nach wie vor von der Anlage, sie sei eine der schönsten und besten bundesweit, ein echtes Juwel. Im April fanden die ersten Wettbewerbe statt, mehr als 90 Skater vor allem aus Ostdeutschland waren dabei. Die Szene feiere die Burger Anlage. Was vielleicht noch fehle, sei eine Miniramp, ein Element in U-Form. „Für dieses Teil wollen wir selbst sorgen. Irgendwann nach Ende der Laga geht es los.“ Die Skater-Community „Skate & Roll“ wolle die Anlage hegen und pflegen, beteuert der junge Mann.

Dieses Bekenntnis kann Laga-Geschäftsführer Erhard Skupch nur freuen. „Eine Nachnutzung ist wichtig, die Stadt wünscht sich das auch.“ Das frühere gastronomische Objekt zu erwerben, sei die richtige Entscheidung gewesen. „Die Skater-Anlage zieht zusätzliche Besucher an. So ein tolles Angebot gab es vorher weit und breit nicht.“