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Jugendprogramm Toleranz steht auf dem Lehrplan

Streetworkerin Katja Treffky ist in Burg Ansprechpartnerin für Schulen, die sich im Programm „Schule ohne Rassismus“ engagieren wollen.

Von Susanne Klose 22.09.2017, 23:01

Burg l „Wenn Klein-Lieschen auf dem Schulhof gemobbt wird, dann muss man als Schule dagegen angehen und sagen: ‚Das wollen wir nicht‘!“ So fasst Streetworkerin Katja Treffky die Kernidee von „Schule ohne Rassismus − Schule mit Courage“ zusammen. Seit Juni ist sie Regionalkoordinatorin des Programms der Landeszentrale für politische Bildung unter der Leitung von Conny Habisch. Das Projekt wurde 1995 vom Verein Aktion Courage ins Leben gerufen.

Um ein Teil des bundesweit größten Netzwerkes mit mehr als 2500 Schulen zu werden, müssen 70 Prozent aller Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeiter eine Selbstverpflichtung unterschreiben. „Darin verpflichten sie sich, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen, also auch, wenn man Zeuge von solchen Handlunge an der Schule wird“, erklärt die Streetworkerin. Dazu gehört nicht nur rassistisch motivierte Diskriminierung, sondern auch Ausgrenzung aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung und der sexuellen Orientierung.

Als Teilnehmer des Programms muss einmal pro Jahr ein themenbezogenes Projekt durchgeführt werden. Zusätzlich benötigen alle Schulen einen Paten aus dem öffentlichen Leben, egal ob Sport, Kultur, Wirtschaft, Kirche oder Medien. Bisher nehmen in Sachsen-Anhalt über 130 Schulen am Programm teil, im Jerichower Land haben bisher nur zwei Schulen in Gommern die Selbstverpflichtung unterschrieben. Burg? Fehlanzeige.

„Oft ist es so, dass zwischen Lehrplan und Betreuung der Schüler einfach nicht so viel Platz bleibt für derartige Projekte“, so Katja Treffky. Deshalb biete sie als „Schnittstelle“ zwischen Programm und der Region allen Schulen im Umkreis, die Interesse am Netzwerk haben, ihre Unterstützung an: Von der Projektplanung bis zur Vermittlung von Patenschaften und Austausch mit anderen Programmteilnehmern.

Denn meistens sei es nicht mangelndes Interesse, das die Schulen von einer Teilnahme abhalte. „Oft fühlen sich die Schulen mit Problemen wie Rassismus und Diskriminierung allein gelassen“, so die junge Frau, „wenn man dann zeigt, was im Rahmen solcher Projekte möglich ist, dann ziehen sie auch mit.“ Vielleicht auch bald in Burg.