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Jugendwerkhof Geschichte als Mahnung wachhalten

Das 11. Treffen führte frühere Insassen des Jugendwerkhofes Burg zusammen. Sie wollen ihre Geschichte als Mahnung wachhalten und

Von Andreas Mangiras 06.06.2017, 06:00

Burg l "Gegen das Vergessen" - unter diesem Motto stand das 11. Treffen ehemaliger Insassen des früheren Jugendwerkhofes auf Gut Lüben. Es fand am Sonnabend mit erneut gewachsener Resonanz und Teilnehmern unter anderem aus Burg, Rostock, Berlin und Leipzig statt. Erstmals war Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) Gast.
Der Jugendwerkhof "August Bebel" in Burg war der größte seiner Art in der DDR. Hier waren ständig knapp 300 Jugendliche. 1989 gab es in der DDR 31 Jugendwerkhöfe mit 3336 Plätzen.

Für ein differenziertes Aufarbeiten der über 100-jährigen Geschichte von Gut Lüben als Erziehungseinrichtung sprach sich Rehbaum aus. Es müsse einen Ort der Erinnerung geben. Gut Lüben war 1913 zu Kaiserzeiten eröffnet worden. Es folgten Weimarer Republik, NS-Zeit, Nachkriegs- und DDR-Zeit. Seit mehr als 25 Jahren betreut hier das Corneliuswerk Kinder, Jugendliche und junge Mütter aus teils schwierigen Verhältnissen.
"Wenn es uns damals nur halb so gut gegangen wäre wie heute im Corneliuswerk, dann würde niemand über den Jugendwerkhof schlecht reden", sagte Volkmar Jenig, von 1968 bis 1970 in Burg. Auch er sprach sich für einen Erinnerungsort aus, auf Gut Lüben und in der Stadt.
Am 16. Juni wird im Auftrag des Corneliuswerkes auf dem Gut eine Erinnerungstafel zur Geschichte des Gutes enthüllt.
Mehr zur Geschichte der Jugendwerkhöfe in Sachsen-Anhalt finden Sie hier.