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Kampagne Wenn Helfer Hilfe brauchen

Die Feuerwehren im Jerichower Land benötigen Nachwuchs. Dafür gibt es jetzt eine besondere Kampagne.

Von Tobias Dachenhausen 29.11.2016, 05:00

Burg/Genthin l Lara-Chantal Fricke aus der Jugendfeuerwehr Wörmlitz und Philipp Klapper aus der Burger Feuerwehr fahren für die nächsten drei Jahre auf zwei Bussen durch das Jerichower Land. Als Foto. Unter dem Motto „Auch Helfer brauchen Hilfe“ sind die Beiden die Gesichter für die Kampagne des Kreisfeuerwehrverbandes zur Nachwuchsgewinnung der Feuerwehren im Landkreis. „Es sollten Kameraden aus unserer Mitte sein, damit die Werbung auch authentisch ist“, sagt Daniela Quenstedt, neue stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes. In Kooperation mit dem Landkreis und der Nahverkahrsgesellschaft Jerichower Land (NJL) wurde die Kampagne umgesetzt.

Die Idee dazu wurde auf einem Themenabend im Mai entwickelt. „Es ging um eine Kampagne zur Mitgliederwerbung. Alle Kameraden und Bürgermeister konnten Vorschläge einbringen. Die mit der Buswerbung fand sehr guten Anklang“, erinnert sich Quenstedt. Dann ging es schnell in ein Burger Gestaltungsstudio, Fotos wurden gemacht und der Vorschlag wurde Landrat Steffen Burchhardt unterbreitet. „Es ist nicht einfach, die Jugend aus dem Haus zu locken. Aber es ist ein Eyecatcher und wird der Feuerwehr immens helfen“, ist der Landrat auch am Montag noch überzeugt von der Idee und beeindruckt von deren Umsetzung. Über den Landrat wurde der Kontakt zur Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land hergestellt, die das Vorhaben unter anderem damit unterstützt, dass der Werbeplatz für drei Jahre kostenlos genutzt werden darf. „Die Busse werden auf Touren eingesetzt, die durch viele Orte im Landkreis führen, damit die Werbung auch gesehen werden kann“, sagt NJL-Geschäftsführerin Jutta Frömmrich.

Den Großteil der Arbeit übernahm das Werbestudio. Die Busse mussten erst vermessen und dann beklebt werden. Beim Bus in der Burger Region ist das bereits erledigt und er rollt schon auf der Straße, bei dem in Genthin wird das morgen geschehen. Der Aufruf, in die Feuerwehr einzutreten, ist sowohl am Heck als auch an den beiden Seiten zu sehen. „Wir haben uns bewusst für jemanden aus der Erwachsen- und der Jugendwehr entschieden, um zu zeigen, dass es ein Ehrenamt für viele Altersgruppen sein kann“, erklärt Quenstedt. Mit der Werbung erhoffe sich der Kreisfeuerwehrverband natürlich einen Zulauf an Mitgliedern. „Die brauchen wir dringend, um auch weiterhin flächendeckend den Brandschutz und die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten zu können“, macht die stellvertretende Vorsitzende deutlich.

1600 Euro hat die Werbeaktion gekostet. Finanziert wurde es vom Landkreis, mit Mitteln des Landesfeuerwehrverbandes und vom Kreisfeuerwehrverband selbst. Und diese Investition hat sich nach Meinung des Landrates auch gelohnt. „Es ist eine schöne Variante, auch im Alltag mal mit der Feuerwehr in Kontakt zu treten.“ Gerade die kleinen Dörfer hätten große Probleme, eine funktionierende Wehr aufrechtzuerhalten. „Hier braucht es unbedingt Nachwuchs. Und vielleicht kann die neue Kampagne da etwas bewirken“, hofft Burchhardt.

Ende des Jahres 2015 waren im Jerichower Land 621 Kinder und Jugendliche in 64 Kinder- und Jugendfeuerwehren organisiert. „2016 haben sich weitere Jugendfeuerwehren gegründet“, weiß die stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes. Genaue Zahlen stehen aber erst im neuen Jahr zur Verfügung.

Und weitere sollen folgen. Auch bei den aktiven Kräften sind neue Gesichter gern gesehen. Dabei helfen sollen jetzt Philipp und Lara-Chantal, die seit dieser Woche auf zwei Bussen durch das Jerichower Land fahren.