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Kinderbetreuung Es wird eng in den Kitas

Der Landkreis arbeitet an einem brennenden Thema: Mehr Kitaplätze schaffen. Allein in Burg und Möser fehlen jede Menge Plätze.

Von Falk Heidel 20.08.2017, 05:00

Möser/Burg l „Wir müssen jetzt handeln, um den gesetzlich verbrieften Anspruch auf Kita-Plätze garantieren zu können“, sagt Jugendamtsleiter Dr. Ralph Focke. Er legte dem Jugendhilfeausschuss des Landkreises am Donnerstag einen Beschluss vor, der die ganze Dramatik aufzeigt: Aktuell fehlen in der Gemeinde Möser 80 Kitaplätze. Laut einer Prognose des Landkreises bis zum Jahr 2022 wird dieser Mehrbedarf auf über 100 Plätzen steigen.

Als schlichtweg falsch hat sich eine frühere Prognose zur Bedarfsentwicklung herausgestellt. Focke: „Wir mussten mit diesen Zahlen arbeiten, andere hatten wir nicht.“ Jetzt berichtet der Landkreis, dass Träger von Kitas und Eltern immer häufiger über Kitaplatz-Probleme berichten. Deshalb arbeitet ein Unterausschuss namens Jugendhilfeplanung unter der Leitung von Peter Schwindack (SPD) an einer Kitaplanung, die näher an der Realität angesiedelt ist.

Bis Jahresende soll feststehen, wie viele Plätze im gesamten Landkreis fehlen. Bisher ist klar, zu den aktuell 80 fehlenden Plätzen in Möser kommen noch einmal so viele in Burg hinzu. Zahlen für die anderen sechs Gemeinden kommen bis Jahresende dazu. Aktuell gibt es im Jerichower Land 78 Kindertagesstätten (Krippen, Kindergärten, Horte). In Burg soll die 79. Einrichtung eingeweiht werden. Geplant es der Ausbau zweier Gebäude an der Martin-Luther-Straße.

In Möser sind derzeit für zwei Kitas in Lostau und Hohenwarthe Anbauten an die jeweiligen Gebäude im Gespräch. Dabei geht es in beiden Fällen hauptsächlich um Krippenplätze. Aber: Die Option eines Kita-Neubaus ist damit noch nicht vom Tisch.

Die derzeitige Mangelsituation verschärft sich noch durch die Tatsache, dass in der Kita MS Piratenclub drei Erzieher-Planstellen nicht besetzt sind. Die anderen Einrichtungen in Körbelitz, Lostau und Hohenwarthe haben per Sondergenehmigung mehr Kinder in der Einrichtung, als die normale Kapazitätsgrenze zulässt. Hinzu kommt die Tatsache, dass viele Eltern ihre Kinder außerhalb Mösers tagsüber untergebracht haben.