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Kinderbetreuung In Kita und Hort wird es eng

In der Kreisstadt Burg sowie in den Gemeinden Möser und Biederitz zeichnen sich bis 2022 Engpässe bei Kita- und Hortplätzen ab.

Von Andreas Mangiras 22.10.2017, 06:00

Burg/Genthin l Nachdem der Jugendhilfeausschuss bereits im Juni seine Zustimmung für einen möglichen Kita-Neubau in Burg signalisiert hatte, weisen belastbare Daten jetzt auch für Möser und Biederitz Handlungsbedarf für neue Kita- und Hortplätze aus.

„Es gibt Handlungsbedarf“, erklärte Peter Schwindack (SPD) am Donnerstagabend im Jugendhilfeausschuss des Kreistages. Der Burger ist dort Vorsitzender des Unterausschusses, der sich mit der Datenerhebung befasst. In den letzten Monaten hatte das Jugendamt die demografische Entwicklung in den Gemeinden des Kreises (Planungsbezirke) zum Jahr 2022 untersucht. Ausgehend vom Ist-Stand wurden Prognosen bis zum Jahr 2022 abgeleitet. Die Analyse liegt jetzt komplett vor.

Schwindack stellte die Prognosen in wichtigen Details vor. Demnach ist in den nächsten fünf Jahren für die Einheitsgemeinden Möckern, Gommern, Elbe-Parey, Jerichow und Genthin kein Fehlbedarf bei Kita- und Hortplätzen vorhersehbar.

Anders sieht das in Burg, Möser und Biederitz aus.

Im Kita-Bereich (0 bis 6 Jahre) werden in Burg 78 Plätze fehlen, in Möser 61. Die Gemeinde Möser erwägt derzeit Anbauten in den Kitas Lostau und Hohenwarthe. Auch ein Kita-Neubau ist in der Gemeinde noch nicht vom Tisch.

Im Hortbereich sieht es in diesen Kommunen wie folgt aus: Burg rechnet mit einem zusätzlichen Bedarf von 89 Plätzen. In Möser sind es 63 und in Biederitz 72.

„Aus diesem Befund werden in der nächsten Planungsphase Empfehlungen zur Maßnahmeplanung mit Priorisierung abgeleitet“, erläuterte Fachbereichsleiter Dr. Ralph Focke. „In diesem Zusammenhang erscheint es naheliegend, Ausbaumaßnahmen auf die rechtzeitige Schaffung zusätzlicher Plätze in dem genannten Umfang und in genau den genannten Planungsbezirken zu konzentrieren.“

Die aktuell gültige Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung im Kreis stammt aus der Zeit vor 2013. Der Kreis hatte zunehmend Signale von Kita-Trägern und Eltern erhalten, dass der Bedarf an Betreuungsplätzen nicht mehr ausreichen würde. Die ursprünglichen Prognosen würden nicht mehr passen. Dem muss die aktuelle Planung angepasst werden.

Im Jerichower Land gibt es 78 Kindertagesstätten. 784 Erzieher (Hilfs und Fachkräfte) betreuen mit Stand Mai 6100 Kinder (Krippe, Kindergarten und Hort). 2600 Kindergartenkinder (drei bis sechs Jahre) werden in den Einrichtungen im Jerichower Land betreut. An Kindergartenplätzen meldet der Kreis 2700. Viele Einrichtungen laufen dabei mit Sondergenehmigungen über ihren eigentlichen Kapazitäten. 2600 waren im Mai kreisweit belegt. Auf 1450 Krippenplätze kommen 1300 Kinder. 2200 Hortkindern stehen 2300 Plätze gegenüber.

Bis zum 7. Dezember wird nun abgewogen. Dann soll dem Jugendhilfeausschuss die gesamte Planung für die Kitas mit den noch zu konkretisierenden Empfehlungen vorgelegt werden. Sie würde „eine seriöse Grundlage für die zu treffenden Entscheidungen in Bezug auf prioritär zu fördernde Kita-Ausbaumaßnahmen darstellen“, sagte Fachbereichsleiter Focke zu.