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Kirchenwahl Ute Mertens bleibt an der Spitze

Seit neun Jahren ist Ute Mertens Superintendentin des Kirchenkreises Elbe-Fläming. Die Kreissynode wählte sie nun für eine weitere Amtszeit.

Von Madlen Bestehorn 05.11.2018, 07:00

Möser l Tosender Applaus und stehende Ovation – was es sonst nur beim Auftritt eines Prominenten gibt, erlebte auch Superintendentin Ute Mertens. Das eindeutige Ergebnis: Mit 36 Ja-Stimmen und nur einer Nein-Stimme wählte die Kreissynode sie für eine weitere Amtszeit. „Das zeigt, wie groß die Zufriedenheit der Mitglieder mit ihr ist“, sagte Präses Michael Krause. Als solcher ist er der Vorsitzende der Kreissynode, ihm obliegt die Leitung des Kirchenkreises.

Die neue Amtszeit der Superintendentin, welche wiederum auf zehn Jahre festgelegt ist, beginnt offiziell am 1. September 2019. Der Nominierungsausschuss der Kreissynode habe sich einstimmig und ohne Gegenkandidaten für die Wiederwahl von Ute Mertens ausgesprochen, so Krause. Mertens selbst reagierte gerührt: „Ich bin sehr froh und dankbar, aber auch überrascht, wie breit die Unterstützung war und mit wie viel Rückenwind ich in die zweite Amtszeit starte.“

Als Superintendentin obliegt ihr die geistliche Leitung des evangelischen Kirchenkreises Elbe-Fläming. Er besteht seit 1999 und umfasst sechs Landkreise in zwei Bundesländern: Jerichower Land, Anhalt-Bitterfeld, Salzlandkreis, Stadt Magdeburg sowie Potsdam-Mittelmark und Havelland in Brandenburg. „Ich bin gerne in den Gemeinden unseres Kirchenkreises unterwegs, um Gottesdienste zu feiern und mit Menschen im Gespräch zu sein“, erklärte die Superintendentin mit Blick auf ihre vielfältigen Aufgaben.

Zu ihren künftigen Aufgaben wird auch gehören, junge Menschen für die Kirche zu gewinnen. „Die demografische Entwicklung hat eine große Bedeutung für die Kirche. Wir wollen die christliche Botschaft in die junge Generation transportieren“, erklärt der Präses. Die Stellenplanung war bereits im Vorfeld der Kreissynode ein Thema gewesen. „Wir mussten leider Stellen reduzieren, aber die kirchliche Arbeit soll möglichst reibungslos weitergehen“, sagte Krause. „Es gehört zu meinen Aufgaben, diesen Prozess zu begleiten“, ist sich Ute Mertens bewusst. Die Pfarrstelle in Lostau wurde 2017 mit jener in Schartau zusammengelegt, die Stelle in Tuchheim in ein Regionalpfarramt umgewandelt. Man wisse noch nicht, wie dieses Regionalpfarramt genau aussehen solle, räumte Mertens ein. „Wir erarbeiten das gerade in Brandenburg, wobei wir von einer Expertin des ‚Zentrums Mission in der Region‘, eine Einrichtung der evangelischen Kirche in Deutschland, unterstützt werden“, erklärte die Superintendentin.

Zur Unterstützung wurde Meterns Annett-Petra Warschau an die Seite gestellt. Mit 31 Ja-Stimmen wählten die Mitglieder der Kreissynode, die sogenannten Synodalen, die 53-Jährige zu ihrer Stellvertreterin. Sie ist ordinierte Gemeindepädagogin, Stellvertreterin im Kreiskirchenrat und im Kirchenkreis Referentin für die Arbeit mit Kindern. In Gommern begonnen, befindet sie sich mittlerweile im 21. Dienstjahr.

Noch vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses warf Ute Mertens in einer Rede an die Anwesenden einen Blick auf neun Jahre als Superintendentin. 2009 hatte sie, im Alter von 38 Jahren, ihren Dienst in Burg angetreten. Zu den Erfolgen der vergangenen Jahre zählte sie etwa: den Kirchenbaudanktag in Möser 2009, die Eröffnung der evangelischen Grundschule ein Jahr später, 2016 als Jahr der Diakonie-Jubiläen sowie 2017, in dem alles im Zeichen des Lutherjubiläums stand. Auch die Veranstaltungen auf der Landesgartenschau hob sie als Highlight hervor.

Doch es gibt auch Probleme, die es in Zukunft zu lösen gelte: Dazu zählen etwa die neuen Aufgaben in der Arbeit mit Geflüchteten. In den vergangenen Jahren sind „Initiativen und Projekte zur Willkommenskultur und Integration gestartet, nicht immer von allen Gemeindegliedern mitgetragen“, sagte Mertens. In manchen Gemeinden habe es gar die Entscheidung für ein oder mehrere Kirchenasyle gegeben. „Gemeinsam haben wir uns der Herausforderung gestellt und so oft Menschen helfen können, sich hier bei uns zurecht zu finden“, resümierte Mertens und bedankte sich bei ihren Kollegen für die Mitarbeit.

„Neun Jahre sind eine lange Zeit und trotzdem bin ich überrascht, wie schnell sie vergangen sind“, sagte Mertens gegen Ende ihrer Rede. Das „Haus Kirchenkreis“ fuße dabei auf dem Fundament Jesus Christus. „Ich bin gerne bereit, weiter mit Ihnen an diesem Haus zu bauen und es weiter wachsen zu lassen“, wandte sie sich an die Synodalen. Nach ihrer Wiederwahl und den anschließenden Gratulationen führte Projektkoordinatorin Nicole Speer die Anwesenden mit einer Präsentation über die Landesgartenschau in Burg.

„Die Laga GmbH hat gewürdigt, dass wir stets ein verlässlicher Partner waren und jeden Tag für Angebote gesorgt haben“, schickte Nicole Speer vorweg. Die Projektkoordinatorin für „Kirchen auf der Laga“ zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Veranstaltungen: 17.000 Besucher verzeichneten die Ihlegärten in 170 Tagen Laga - der weiteste Gast war aus Australien angereist. 17.400 Euro kamen an Spenden zusammen, allein 2200 Euro davon durch Kollekte. „Alle Helfer hatten viel Spaß“, fasste Speer den Eindruck von 430 Veranstaltungen zusammen. Die gelungene Öffentlichkeitsarbeit solle mit weiteren Projekten künftig fortgesetzt werden.