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Kommunalwahl 2019 Wo drückt der Schuh in Burg?

Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen Volksstimme und Einwohnern. Ein Fazit: Es mangelt an Ordnung und Sauberkeit.

Von Mario Kraus 03.04.2019, 01:01

Burg l Ende Mai wird gewählt. Karl-Heinz Bernd wird auf jeden Fall ins Wahllokal gehen, versichert der Burger, der extra in die Einkaufsstraße gekommen ist, um den Volksstimme-Reportern seine Schwerpunkte ins Notizheft zu diktieren. „Wenn die Parteien nicht langsam Druck auf die Stadt ausüben, dass endlich mehr für Ordnung und Sauberkeit getan wird, werden sie ihre Überraschung erleben.“ Dieser Satz des Burgers mit ernster Mine sitzt. Mehr will er eigentlich nicht sagen. „Ich hoffe, dass sich was ändert. Sonst war der ganze Laga-Rummel umsonst.“

Das Landesfest und die damit verbundenen Arbeiten haben sich für unsere Leserin Irmgard Fischer „nicht gelohnt“. Im Gegenteil: „Wir wohnen im Goethepark und sind jetzt die Leidtragenden. Es gibt dort keine Ruhe mehr und die Stadt kommt ihrer Kontrollpflicht in keinster Weise nach“, ärgert sich die Rentnerin. Nicht nur, dass dort lautstark Fußball gespielt wird und der Panzer zusehends zu einem Spielobjekt verkommt, seit Neuestem „haben auch Mopedfahrer den Park für sich entdeckt – und nichts wird dagegen unternommen“.

Außerdem habe die Stadt immer noch nicht ihr Versprechen eingelöst, die Beschilderung mit Verkehrszeichen so anzupassen, dass die Familie von der Kirchhofstraße unkompliziert angefahren werden könne. „Erst vor Kurzem war der Rettungsdienst ratlos gewesen.“ Die Umzäunung bezeichnet Irmgard Fischer als „Provokation“. Und die Hoffnung, dass sich in puncto Sauberkeit in der Stadt etwas zum Positiven ändere, habe sie mittlerweile aufgegeben.

Dieses Thema beschäftigt auch Karl York von Diemar nahezu täglich. Einerseits gebe es in der Stadt nicht ausreichend Kontrollen, andererseits vermisst der Rentner auch „gemeinschaftliche Aktionen, um die Dreckecken zu beseitigen“. Es nütze zudem nichts, wenn Stellen, auf denen Müll liegt oder das Unkraut wuchert, erfasst werden, „aber im Nachhinein nichts passiert. Unter konsequentem Handeln verstehe ich etwas anderes“.

Ebenso drastisch beschreibt Ernst Wellgrich die Situation in Burg: „Die Stadt müsste nur Mitarbeiter vom Schreibtisch auf die Straße schicken und auch zu den Zeiten kontrollieren, wo Hundebesitzer spazieren gehen. Da die Politessen aber nur auf den Parkplätzen anzutreffen sind, ändert sich nichts und die Parkanlagen verdrecken.“ Dass dies vor allem an den Wochenenden ein Problem ist, bestätigt Sonja Nahrstedt, die in der Siedlung wohnt. „Auf dem Weg in Richtung Flickschupark liegt genügend Dreck herum, sogar ganze Plastiksäcke voller Müll werden dort hingeworfen. Das ist unverantwortlich.“ Auch gegen die Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht entsorgen, werde genauso wenig unternommen wie gegen die Raser in der Schartauer Straße.

Ein Thema, mit dem auch Dieter Ciercinski täglich konfrontiert wird. Er selbst wohnt in der Einkaufsmeile. „Ich habe nichts gegen Leute, die langsam und rücksichtsvoll fahren, aber viele rasen regelrecht und gefährden so die Fußgänger. Die Polizei müsste viel öfter Präsenz zeigen.“

Durch Hundekot verschandelte Grünflächen, zu wenige Radwege, deren Zustand auch zu wünschen übrig lasse. Es sind die großen Themen, die sich bei den Bürger in der Kreisstadt immer wieder finden. Auch Irma Dames ärgert sich oft über den Hundekot, der die grünen Parkflächen in Burg verschandelt. „Hier müsste das Ordnungsamt stärker durchgreifen“, findet die Seniorin.

Für Ingeborg Marquardt fehlen in der Stadt auch die Grünflächen. „Wenn jemand aus dem Bahnhof kommt und auf diesen großen Betonplatz schaut, das ist nicht schön“, findet die Leserin. Auch die Radwege innerhalb der Stadt seien in keinem guten Zustand. „Hier müsste die Stadt auf jeden Fall etwas machen“, erklärt die fitte Seniorin.

Diese Meinung teilt auch Margita Golze. Ein besonderes Ärgernis für sie: Die Entfristung des Radwegs an der Bundesstraße 1. „Wegen ein paar Zentimeter müssen die Radfahrer jetzt von Burg nach Magdeburg auf der Bundesstraße fahren“, ärgert sich die Parchauerin. Dabei sei dieser noch mit der am besten befahrbare gewesen.

Wenn es um die Lebensqualität in der Stadt geht, steht für Karl-Heinz Janke aus dem Ihletal ein Freibad mit an vorderster Stelle. „Es ist schade, dass es hier keines mehr gibt. Sogar kleinere Orte verfügen über solch ein Freibad.“

Dass es sich im Jerichower Land auch gut leben lässt, versichert Ute Wittpahl aus Parchau. Von Vorteil sei, dass nun auch die Dörfer über Glasfaserkabel und damit schnelles Internet verfügen.

Diesen Fakt lobt auch Mario Schwahd. „Es ist gut, dass man im Internet nun schneller unterwegs sein kann.“ Von Kommunalwahlen will der junge Mann indessen nicht viel wissen. Seiner Meinung gebe es im Stadtrat zu viele Eigeninteressen. „Es fehlen auch einfach jüngere Leute.“