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Kommunalwahl Die Linke im Wahlmarathon

Der Kreisverband der Linken im Jerichower Land hat seine Kandidaten für die Kommunalwahl am 26. Mai nominiert.

Von Mario Kraus 18.02.2019, 00:01

Burg l „Wir arbeiten alles ab – vom Kreistag bis zu den Ortschaftsräten.“ Die Ziel, das die Kreisvorsitzende der Linken, Kerstin Auerbach, am Sonnabend vorgab, wurde auch diszipliniert durchgezogen. Mit den Kandidaten und ein breit gefächtertes Wahlprogramm sehen sich die Linken nun gut gerüstet, um möglichst viele Stimmen zu holen.

Nicht zuletzt deshalb, weil zahlreiche bekannte Gesichter wieder oder noch einmal ihren Hut in den Ring werfen, wie beispielsweise Gabriele Herrmann oder Barbara Bester, die in Genthin beziehungsweise Burg zu den kommunalpolitischen Ur-Gesteinen gehören und denen es die Partei zutraut, das hinter ihren Namen möglichst viele Wähler ein Kreuz machen. „Aber trotz vieler engagierter Genossen würde ich mehr Jüngere wünschen“, sagte Barbara Bester aus Burg, die für den Kreistag ins Rennen geht.

Zumindest gibt es doch einige, die in die Kommunalpolitik einsteigen wollen und „linke Werte schätzen“, wie beispielsweise Manuel Müller aus Jerichow. Der Projektmitarbeiter ist seit zwei Jahren Mitglied der Linken und hofft, den Einzug in den dortigen Stadtrat und auch Kreistag zu schaffen. „Den Gremien würde frischer Wind gut tun“, sagte er in seiner Bewerbungsrede. Für ihn sei es jetzt an der Zeit, nicht nur über Politik zu reden oder zu meckern, sondern sich auch einzubringen. Ein Schwerpunkt ist für den jungen Mann die soziale Gerechtigkeit. „Die Lohn-, Renten- und Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West gehören endlich der Vergangenheit an.“ Für neue Ideen werde mit Sicherheit auch Sandra Schieweck aus Burg sorgen, versicherte Kerstin Auerbach, die die junge Frau, die arbeiten musste, kurz vorstellte. Die Erzieherin in der Roland-Mühle habe über die Anti-Kohl-Platz-Bewegung den Weg zu den Linken gefunden. Die Aktion vom vergangenen Jahr sei überhaupt „ein treffendes Beispiel für gelebte Demokratie“ im Landkreis gewesen und habe Menschen mobilisiert. Auch wenn der Platz nun tatsächlich so heiße, hätten einige Burger im Rahmen der politischen Auseinandersetzung auf diese Weise den Weg in die Politik gefunden „und wollen sich nun engagieren“, so Auerbach. Wie wichtig das sei, sagte beispielsweise Andrè Günther. Der Loburger würde den Kohl-Platz am liebsten „Loburger/Leitzkauer-Platz“ benennen und so einen historischen Pfad durch das Jerichower Land ziehen. Der 43-Jährige sieht zudem handfeste Gründe, auch in den Heimatorten die Politik zu hinterfragen, um Fehlentscheidungen zu vermeiden. So sei es mehr als schwierig, in Loburg einen Bauplatz zu bekommen.

Beschlossen haben die 26 Delegierten darüber hinaus ihr in acht Teilen gegliedertes Wahlprogramm. Darin heißt es unter anderem: „Wir wollen die Zukunft für die Menschen im Jerichower Land lebenswert, verlässlich, sozial und ökologisch gestalten.“ Zwei Punkte stechen dabei hervor: die Förderung des so genannten Verah-Projektes (Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis/Gemeindeschwester) und das Konsum-Modell für eine bürgernahe Versorgung.