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Konzert Feine Sahne Fischfilet rocken Burg

Am 2. September rocken „Feine Sahne Fischfilet“ das Jerichower Land. Die Initiative „Gemeinsam mehr erreichen“ hat sie nach Burg geholt.

Von Susanne Klose 22.08.2017, 23:01

Burg l Rock am Ring, Rock im Park, Highfield, Deichbrand, Burg − finde den Fehler? Falsch gedacht! Es gibt tatsächlich eine Gemeinsamkeit zwischen den Rock-Festivals und der Stadt Burg. Sie ist laut, links und nochmal laut und nochmal links: Am 2. September rocken die Jungs von „Feine Sahne Fischfilet“ das Jerichower Land beim Sommer Open Air der Initiative „Gemeinsam mehr erreichen“ in Burg.

Das beste: Völlig umsonst. Noch besser: Auch das restliche Line-Up kann sich sehen lassen. Mit Ghetto Justice, One Step Ahead, Volker Putt und Normenkollision gibt es mächtig auf die Ohren. Aber nicht nur das. Auch Hüpfburg, Skate-Contest, Graffiti Workshop und vieles mehr locken ab 10 Uhr zur Außenfläche des Soziokulturellen Zentrums Burg in der August-Bebel-Straße 30.

Wie das zusammen passt? Ganz einfach, wie Josefine Wagener von „Gemeinsam mehr erreichen“ erklärt: „Wir wollen hier in Burg etwas von Jugendlichen für Jugendliche machen, dabei aber alle Burger zusammenbringen.“ Das ist die Kernidee der Initiative, die die 20-Jährige zusammen mit weiteren Aktivisten im Alter von 17 bis 32 Jahren kürzlich in Burg gegründet hat.

Hier zeigt sich noch eine Gemeinsamkeit mit den Punks aus Meck-Pomm. Probleme wie Landflucht und Leerstand kennen die Jugendlichen in Burg nur zu gut. Um diese Themen drehen sich auch die Songs von „Feine Sahne Fischfilet“. Gegründet 2007, haben sie es mit ihrem aktuellen Album „Bleiben oder Gehen“ 2015 sogar bis in die Charts geschafft.

Die Band hat den Nerv der Zeit getroffen − und zeitweise die Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes. „Feine Sahne Fischfilet“ selbst verstehen sich als „Antifaschisten, die Mucke machen“, wie Sänger Monchi dem „Spiegel“ gegenüber erklärte. Für ihre eindeutige Positionierung feiern die Fans ihre Band umso mehr.

Dazu wird es am 2. September mehr als genug Gelegenheiten geben. „Wir wollen Musik, Sport und Spaß bieten, statt Langeweile und Unmut“, bringt Josefine Wagener es auf den Punkt. Ein bisschen Gegengift zur Perspektivlosigkeit in der Provinz.

Dazu gehört auch, dass das Sommerfest völlig kostenlos ist. „Wenn man als Jugendlicher auf ein Konzert will, kann das schnell teuer werden. Ticket, Zugfahrt, manchmal auch eine Übernachtung“, weiß Sandra Schiebeck aus Erfahrung. Dass dabei einiges an Kosten auf die Initiative zukommt - geschenkt. Der Antrag auf Fördermittel bei der Stadt Burg läuft derzeit noch, aber schon jetzt haben viele Burgerinnen und Burger Sachspenden und finanzieller Unterstützung zugesagt. Bleibt die Frage, bleiben oder gehen? Im September erstmal: Hingehen.