Kreistag Ein Rotwein nach der Premiere
Wechsel an der Kreistagsspitze in Burg: Dr. Volker Bauer löst Matthias Fickel (beide CDU) als Vorsitzender ab.
Burg/Genthin l „Ich habe ein Glas Rotwein getrunken und mich über meine Wahl ohne Gegenstimmen gefreut.“ So beschreibt Volker Bauer aus Genthin den Abend nach seiner Premiere als Kreistagsvorsitzender.
Der 58 Jahre alte Chemie-Ingenieur folgt auf seinen Parteifreund Matthias Fickel, der aus beruflichen Gründen aus dem Kreistag ausgeschieden ist. Rettungsassistent Fickel wechselte im Sommer vom DRK in die Leitstelle nach Burg. Damit war er Angestellter des Landkreises und musste daher das Mandat zurückgeben.
Bei der Inthronisierung am Mittwoch in Burg sagte Landrat Steffen Burchhardt (SPD): „Ich schätze Bauers professionelle Art, mit schwierigen Themen umzugehen. Oft hat er durch seine Neutralität zu entsprechenden Lösungen beigetragen.“
Zur Volksstimme sagte Volker Bauer: „Ich sehe keinen dramatischen Änderungsbedarf zur Arbeit meines Vorgängers.“ Bauer über Matthias Fickel: „Ein allseits geschätzter, jederzeit freundlicher Kollege, der auf die Menschen zugeht.“ Und: „Trotz seiner Funktion als Vorsitzender hat er sich eingemischt, hat sich im Kreistag und den Ausschüssen zu Sachthemen geäußert.“
Im Volksstimme-Gespräch gibt Fickel das Kompliment an Bauer zurück: „Er überzeugt durch seine sachliche Art. Schon bei der ersten Kreistagssitzung hat er bewiesen, dass er dieses Amt mit ruhiger Hand ausführen kann. Er ist ja beruflich bedingt ein erfahrener Versammlungsleiter.“
Stichwort Beruf: Seit 1996 arbeitete Volker Bauer im Genthiner Waschmittelwerk beziehungsweise bei Henkel, zeitweise als Geschäftsführer. Später war er Vorstand der Hansa-Group, eines der Nachfolge-Unternehmen des Waschmittelwerks.
Kommunalpolitisch gehört Bauer zu den Spätberufenen. Nach den Kreistags-Wahlen im Mai 2014 zog er erstmals für die CDU in dieses Gremium ein, arbeitete dort unter anderem in den Ausschüssen Finanzen und Umwelt. Volker Bauer wohnt in Genthin, ist verheiratet und hat drei Töchter.
Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden wird er aus dem Umweltausschuss ausscheiden (dort wird er von Fickel-Kreistagsnachrücker Jürgen Michalek ersetzt), aber im Finanzausschuss will er bleiben.
Vor den Kreistagen will er sich mit den Fraktionen abstimmen – mit oder ohne Rotwein ließ er offen.
