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Kurs Hilfe bei der Letzten Hilfe

Der Palliativ-Pflegekurs in Burg der Pfeifferschen Stiftungen hilft Angehörigen sterbenskranker Menschen.

Von Susanne Klose 01.02.2019, 12:00

Burg l Katharina Deboy hört aufmerksam zu, macht sich immer wieder Notizen. Vorne neben der Leinwand steht Ines Schotte. Ihr Thema: Der Tod. Wobei, das stimmt nicht ganz. Eigentlich geht es um das Leben bis zum Tod, und wie es lebenswert bleibt, wenn dieser durch schwere Krankheit langsam immer näher rückt. Im Dachgeschoss der Brigitte-Reimann-Bibliothek erklärt die hauptberufliche Krankenschwester, wie Angehörige oder Partner helfen können.

Im Fall von Katharina Deboy ist es die Großmutter, die sie gerne in den letzten Jahren zu Hause pflegen würde. Die Grundlagen dafür vermittelt Ines Schotte zusammen mit Stefanie Maihold vom Hospiz- und Palliativstützpunkt der Pfeifferschen Stiftungen in Burg.

„Wir möchten das Thema mit dem Kurs auch weiter in den Fokus der Gesellschaft rücken“, so Ines Schotte. Denn die Menschen werden immer älter, das Thema umso relevanter. Mittlerweile hegten auch viele den Wunsch, zu Hause zu sterben, weiß die Krankenschwester: „Niemand möchte im Sterben allein sein, egal wie unterschiedlich die Menschen auch sind.“

Im Moment des Sterben hingegen schon, das ist ein wichtiger Unterschied. Und so haben es Stefanie Maihold und Ines Schotte auch schon in ihrem Berufsalltag erlebt. „Die Leute, die wirklich alleine sterben wollen, schaffen das auch.“ Manchmal schließen sich die Augen genau dann, wenn die Familie gerade einmal nicht im Zimmer ist.

Prinzipiell müssen Wünsche und Bedürfnisse der Kranken im Mittelpunkt der Letzten Hilfe stehen. Das sei nicht immer einfach, viele Angehörige und Partner wollten aktiv helfen – auch wenn die Betroffenen an Dingen wie Nähe, Essen und Freunden weniger Interesse zeigten. Es sind Anzeichen dafür, dass sich das Lebensende eines Menschen nähert.

Nicht für alle der 16 Teilnehmern ist diese mitunter schwere Thematik Neuland. Tina Mlynek und Julia Eymeß sind beide Krankenschwestern aus dem Raum Magdeburg. „Wir sind hier, weil wir beide vielleicht später beruflich mal in diesem Bereich arbeiten wollen“, erzählt Tina Mlynek.

Die Kurse zur Letzten Hilfe seien generell gut besucht, erzählt Ines Schotte. „Wir bieten diese schon länger in Magdeburg an. Als wir mal eine Teilnehmerin aus Parey hatten, haben wir uns überlegt, auch einen Kurs im Jerichower Land zu veranstalten.“

Katharina Deboy aus Gommern dürfte das gefreut haben. Sie kümmert sich an den Wochenenden um ihre Großmutter. „Sie ist jetzt 98 Jahre alt“, erzählt sie. Der Kurs helfe ihr, um für eine längere Pflege gewappnet zu sein. „Mal gucken, ob es klappt.“