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Landesgartenschau Ihlefrosch: Plagiatsvorwurf vom Tisch

Ist der Ihlefrosch ein Plagiat? Wurden hier Urheberrechte verletzt? Die Laga GmbH in Burg kann die Vorwürfe entkräften.

Von Juliane Just 12.10.2016, 01:01

Burg l Nicht einmal eine Woche ist es her, dass der ehemalige Stadtplanungsamtsleiter Reimar Weigelt seinen „Ihlefrosch“ als lebensgroßes Kostüm zum ersten Mal sehen durfte. Stolz posierte er mit dem Laga-Maskottchen, das aus seiner Feder entsprang. Doch kurze Zeit später meldete sich ein Volksstimme-Leser zu Wort. „Der Frosch ist nicht aus Burger Feder entstanden, sondern aus einer Datenbank kopiert“, schrieb er. Schwere Vorwürfe gegen den Burger und die Laga GmbH.

Dabei hat der Zeichner Weigelt, der sich gegen 50 andere Maskottchenvorschläge durchsetzte, mit der Digitalisierung des Maskottchens nichts zu tun – das obliegt den Organisatoren der Landesgartenschau. Das digitalisierte Maskottchen sieht einer Vorlage des bulgarischen Illustrators Chudomir Tsankov täuschend ähnlich. Dieser verkauft sogenannte Cliparts wie den Frosch im Internet für Werbezwecke. Unterschiede zum Original von Tsankov sind eine Blume in der rechten Hand des Tieres sowie eine Latzhose, die der Frosch trägt. Außerdem kommt der Laga-Frosch ein wenig rundlicher daher. Doch wurde die Vorlage von der Laga gekauft oder wurden hier Urheberrechte verletzt?

Die Geschäftsführung der Laga hat sich professionell abgesichert. „Unser Autor hat ein Motiv als Grundlage verwendet. Von dem Freiberger Verlag ,ccvision‘, der die Grundmotive im Internet anbietet, wurde die Weiterentwicklung der Illustration für die Laga bestätigt“, erklärt Erhard Skupch, Geschäftsführer der Laga. Die Nutzungsrechte des Autors wurden schriftlich im Februar an die Landesgartenschau übertragen.

Damit darf das Maskottchen für Werbezwecke wie Schlüsselanhänger oder das lebensgroße Ihlefrosch-Kostüm genutzt werden. Für dieses wurde die Zeichnung von Reimar Weigelt wieder hinzugezogen. „Die Illustration des Frosches hat einen versetzten Mund, der für das Kostüm nicht umsetzbar war“, so Erhard Skupch. „Dementsprechend haben wir hier wieder auf die Zeichnung von Reimar Weigelt zurückgegriffen, da der Mund des Frosches dort mittig war.“ Somit kann gewährleistet werden, dass der Kostümträger durch den großen Mund ein Sichtfenster hat.

Dem Erfinder des Ihlefrosches, Reimar Weigelt, können jedenfalls keine Plagiatsvorwürfe gemacht werden, denn seine Handzeichnung gleicht der digitalisierten Illustration nicht. Augen- und Mundpartie sowie die Kopfform sind deutlich von der digitalisierten Variante zu unterscheiden.

Die Idee zum Maskottchen-Vorschlag sei ihm bei der Bundesgartenschau in Brandenburg an der Havel im Jahr 2015 gekommen. „Burg hat die Ihle als Gewässer. Was liegt da näher als ein Frosch?“, fragt Weigelt lachend. Von der Umsetzung des Kostüms war er bei der Präsentation begeistert.