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Lebenshilfe Wohlfühlen wie zu Hause

Die Wohnstätte des Lebenshilfe-Kreisvereins Burg besteht seit 20 Jahren im Brunnenfeld. Ein Grund zur Freude.

Von Mario Kraus 06.09.2017, 07:00

Burg l Kuchen, Kaffee, Canapes, ein gelungenes Kabarett-Programm der Gruppe „Bärinnenstark“ mit lautstarken Zugabe-Rufen, Rundgänge durch die Wohnbereiche und überall fröhliche Gesichter – der Lebenshilfe-Kreisverein Burg hatte allen Grund, das 20-jährige Bestehen der Wohnstätte zu feiern, in der 30 Männer und Frauen heil- und sozialpädagogisch betreut werden.

Dabei habe sich die Einrichtung von Anfang an dem Motto „Wohnen heißt zu Hause sein“ verschrieben, betonte Lebenshilfe-Geschäftsführer Erik Dietzel. Dem fühlten sich die Mitarbeiter um Bereichsleiterin Anett Exner jeden Tag verpflichtet. Wie dies tagtäglich gelebt wird, konnten viele Gäste erfahren. „Wir erleben ein enges Miteinander zwischen den Bewohnern und Betreuern“, versicherte Stefanie Siegel vom Vorstand des Lebenshilfe-Vereins. Sie verwies darauf, wie wichtig und richtig es war, den Bau der Wohnstätte auf dem ehemaligen Sportplatzgelände im Norden der Stadt voranzutreiben, der dann im September 1997 eröffnet werden konnte.

Das betonte auch Marcus Hoppe, Geschäftsführer des Landesverbandes der Lebenshilfe. Er hob die gute Lage der Einrichtung und die vielfältigen Betreuungsangebote hervor. Die Tatsache, dass sich die Wohnstätte in unmittelbarer Nähe zur Werkstatt befinde, sei ein großer Vorteil, auf den auch Landrat Steffen Burchhardt (SPD) verwies. „Man spürt eine große Verbundenheit, fühlt sich wie in einer Familie und entdeckt eine Wohlfühlatmosphäre.“ Die stetige Weiterentwicklung der Einrichtung spreche für die couragierte Arbeit der Lebenshilfe in Burg. Landkreis und Stadt Burg würden auch weiter als aktive Partner zur Seite stehen, sagte Burchhardt. Dies unterstrich auch Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD), der die hohe qualitative Arbeit in den Werkstätten hervorhob. „Dadurch steigt auch das Selbstwertgefühl der Menschen.“

Bei einem Rundgang konnten sich die Gäste ein Bild von dem Komplex machen, der ein individuelles Wohnen mit Hilfestellungen vorsieht. Die Betreuten können den Tag ohne lange Wege zum Arbeitsplatz eigenständig gestalten. „Das Mindestalter beim Einzug beträgt 18 Jahre, aber auch Senioren, die aus Altersgründen nicht mehr in der Werkstatt beschäftigt sind, leben in unserer Wohnstätte“, sagte Anett Exner.

Die Wohnstätte verfügt über vier Wohngruppen, einen Gemeinschafts-, Therapie- und Sportraum, eine Gemeinschaftsküche, zwei Teeküchen, einen Beratungsraum, zwei Dienstzimmer, ein Nachtbereitschaftszimmer und weitere Funktionsräume, wie Bügelzimmer, Wäscheraum oder Lager. Zum Personalstamm gehören acht Gruppenbetreuer, eine Betreuungskraft für die Seniorengruppe, drei Nachtbereitschaften, drei Mitarbeiter für den Wirtschaftsbereich und ein Hausmeister.

Seit 1997 bietet die Lebenshilfe Menschen mit geistiger und seelischer Behinderung auch die Möglichkeit des ambulant betreuten Wohnens an. In diesem Bereich werden derzeit 52 Klienten betreut.

Rosi Appun jedenfalls fühlt sich in ihrem hellen Zimmer richtig wohl, versicherte sie den Gästen. „Ich bin sehr zufrieden hier“, meinte die Burgerin.