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Leser helfen Beim Tanzen wird aus Fremden ein Team

Die Spendenaktion „Volksstimme-Leser helfen“ unterstützt das Tanzprojekt des Jugendhauses Elbe-Parey.

Von Sigrun Tausche 07.12.2016, 00:01

Parey l Das Tanz- und Gesangs-Ensemble „Ice Cream“ des Jugendhauses Elbe-Parey ist längst weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und beliebt. Auf vielen größeren Bühnen sind die Kinder und Jugendlichen schon aufgetreten und haben ihr Publikum begeistert. Aber auch verschiedene Tanz-Workshops wurden bereits durch das Jugendhaus organisiert, die möglichst viele junge Leute erreichen sollten und auch haben. Aus verschiedenen Gemeinden kamen dabei Kinder und Jugendliche zusammen. Die Projekte waren jedesmal ein großer Erfolg.

Für nächstes Jahr ist wieder ein solches Projekt geplant. Um möglichst viele Kinder und Jugendliche – auch aus sozial schwachen Familien – erreichen zu können, sollen die Teilnehmerkosten niedrig gehalten werden. Deshalb ist das Jugendhaus auf Spenden angewiesen. „Wir sind eine kommunale Einrichtung und bekommen zwar von der Gemeine Elbe-Parey große Unterstützung und arbeiten sehr gut zusammen, jedoch ist aufgrund der Haushaltslage die Finanzierung zusätzlicher Projekte schwierig“, sagt Jugendhaus-Leiter Manfred Göbel.

Tanzen als Freizeitangebot vorzuhalten, ist seit vielen Jahren Tradition im Jugendhaus, betont Göbel. „Wir haben festgestellt, dass Tanz und Musik sehr gute Kommunikationsmittel sind. Sie eröffnen neue Sichtweisen, fördern den toleranten Umgang miteinander. Wir haben damit großen Erfolg.“

Um bei Tanzprojekten die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, müssen diese über mehrere Tage gehen, betont Göbel, und das koste natürlich Geld. Denn es werden professionelle Trainer herangeholt, es muss eine entsprechende Versorgung vorgehalten werden, „und unser Traum ist, es auch mit Übernachtung zu machen – die Möglichkeit haben wir in der Gemeinde – damit sich die jungen Leute noch besser kennenlernen können und abends auch noch mal über das Erlebte sprechen“.

Aus seiner langjährigen Erfahrung berichtet Manfred Göbel: „Es ist immer wieder erstaunlich, wie kreativ junge Leute sein können und wie sie miteinander arbeiten, wenn sie über einen längeren Zeitraum zusammen sind.“

Das Tanzprojekt soll in den Bereichen Showdance, Breakdance, Hip Hop und Kindertanz durchgeführt werden und es sollen damit Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 25 Jahren erreicht werden. Der Teilnehmerkreis soll sich keinesfalls auf die Gemeinde Elbe-Parey beschränken, sondern auch junge Leute aus den umliegenden Gemeinden sind angesprochen, wie das bereits beim Tanzprojekt im vergangenen Frühjahr der Fall war, welches über „Demokratie leben“ gefördert wurde.

Es sind vor allem Projekte wie diese, durch die das Jugendhaus Elbe-Parey gute Kontakte mit Jugendeinrichtungen zum Beispiel in Jerichow, Genthin und Tucheim unterhält und die Vernetzung immer mehr verbessert. Dabei werden auch Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien integriert, und speziell hier in Parey werden die rumänischen Kinder und Jugendlichen einbezogen, die seit vorigem Jahr in großer Zahl im Ort leben.

„Toll wäre es, wenn aus diesen Projekten neue Tanzgruppen an Schulen und in Jugendeinrichtungen entstehen“, wünscht sich Manfred Göbel. „Einige, die beim Projekt im April dabei waren, sind jetzt bei mir in der Gruppe“, berichtet Ulrike Paul. Sie ist Sängerin im Ensemble „Ice Cream“, hat früher auch getanzt und trainiert seit etlichen Jahren die Tanzgruppe „Crazy“, der Kinder von sieben bis zwölf Jahren angehören. In der Tanzgruppe „Delicious“, der die älteren Jugendlichen angehören, sind ebenfalls neue Mitglieder willkommen. Ulrike Paul trainiert zudem seit einigen Wochen eine Tanzgruppe in Tucheim.

Viel Erfahrung in Sachen Tanz ist also da beim Betreuer-Team des Jugendhauses Elbe-Parey. Bei einem Tanzprojekt, bei dem Teilnehmer eines breiten Alterssprektrums dabei sind und etliche sich auch zum ersten Mal so intensiv mit Tanz beschäftigen, gilt es zunächst einmal herauszufinden: Was passt zu mir? Wie empfinde ich diese oder jene Musik? Wie weit ist meine Motorik schon entwickelt, um dieses oder jenes umsetzen zu können?

„Es soll ja für jeden auch ein gewisser Erfolg da sein, um anschließend zu sagen: Das ist mein Ding“, sagt Manfred Göbel. „Vielleicht dient dieser Workshop auch dazu, seine persönlichen Lebensziele neu abzustecken.“

Und er unterstreicht noch einmal, wie wichtig die Kommunikation untereinander bei einem solchen Projekt ist. „Man trifft auf völlig fremde Leute, muss sie tolerieren, muss mit ihnen reden, um im Team zu einem guten Ergebnis zu kommen.“

Hier lesen Sie mehr zur Volksstimme-Aktion "Leser helfen".