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Manufaktur geplant Eine Mühle, die Bonbons macht

Gegenüber dem Loburger "Barby-Rittergutes" laufen die Vorbereitungen für die seit Längerem angekündigte "Bonbon-Manufaktur".

Von Stephen Zechendorf 21.02.2020, 00:01

Loburg l „Das Leben ist DOCH ein Zuckerschlecken!“. Mit diesem Spruch bewirbt das Unternehmen „Karls Erlebnisdorf“ seine in eigenen Manufakturen hergestellten Bonbons, die es längst auch in Loburg zu kaufen gibt.

Kein Zuckerschlecken dürfte dagegen die Arbeit sein, die jetzt anstehen, um die für Loburg geplante Karls Bonbon-Manufaktur ins Leben zu rufen. Derzeit wird das Gebäude der alten Mühle am Loburger Münchentor entkernt. Lange Jahre hatten Wind und Wetter dem Haus stark zugesetzt. Das Dach sei eingestürzt, viele Holzelemente morsch geworden, berichtet Barby-Rittergut-Teamleiter Peter Köppen. Dennoch werde versucht, erhaltenswerte Elemente des Gebäudes zu bewahren.

Das in die Jahre gekommene Mühlengebäude steht Vis-à-vis zum Rittergut und grenzt unmittelbar an die Brennerei-Manufaktur Kullmann. Schon zu Zeiten, als die Sanierung des Rittergutes lief, liebäugelte Erdbeerhof-Gründer und Barby-Nachfahre Robert Dahl damit, auch das Mühlengebäude in seine Pläne zu integrieren.

Ziel ist es, in der unteren Etage eine Bonbon-Manufaktur samt Verkaufsraum zu errichten. Die bunten süßen Drops aus dem Hause „Karls Erdbeerhöfe“ erfreuen sich an sämtlichen Standorten des Unternehmers Robert Dahl großer Beliebtheit.

Durch eine Glasplatte im Boden soll der Blick auf die rauschende Ehle möglich gemacht werden. In den oberen Etagen der einstigen Gertreidemühle sollen temporäre Wohn- und Wirkungsstätten für Künstler geschaffen werden. Ein Atelier und Gästewohnungen sind nach den Vorstellungen des Investors Robert Dahl geplant.

Wenn alles glatt geht, könnten Sanierung und Umbau der Loburger Bonbon-Mühle schon in diesem Sommer abgeschlossen sein.

Es soll möglicherweise nicht die einzige Bautätigkeit im Umfeld des Barby-Rittergutes sein. Ebenfalls für dieses Jahr ist die Umgestaltung des Kinderspielplatz auf dem Rittergutshof im Gespräch. Bereits vor einem Jahr hatte Robert Dahl die Vision eines überdachten Spielkomplexes vorgestellt.

Die Sanierung und kulturelle Wiederbelebung der entwidmeten katholischen Kirche steht derweil noch nicht ganz oben auf der „To-do-Liste“.

Robert Dahl hat sich mit den „Karls Erdbeer- und Freizeithöfen“ im Norden und Osten Deutschlands einen Namen gemacht. Er ist der Enkel des letzten Rittergut-Besitzers Boguslaw von Barby. Vor etwa zehn Jahren sicherte er sich den Loburger Familiensitz derer von Barby, nachdem die 1660 erbaute Immobilie im Internet angeboten wurde. Ein Wappen und das Portal mit der Inschrift 1675 weist auf die Besitzer und die Geschichte des Gebäudes hin. Nachdem das Haus mit 20 Zimmern und über 700 Quadratmetern Wohnfläche bis Anfang der 90er Jahre als Wohnhaus diente und einen Friseur beherbergte, stand das Gebäude am Münchentor leer, wurde baufällig und Opfer von Vandalismus.

Robert Dahl setzte sich das Ziel, aus Loburg eine „Walnusshauptstadt“. Längst erstrecken sich große Walnussplantagen im Westen von Loburg. Ob in Loburg künftig Bonbons mit Walnuss-Geschmack zu haben sein werden, bleibt abzuwarten.