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Müllentsorgung Plätze für Grünschnitt im Visier

Wie geht es weiter mit den Grünschnittplätzen in Burg und Genthin? Derzeit fahren sie ein Minus ein.

Von Andreas Mangiras 06.03.2018, 07:00

Burg/Genthin l In diesem Jahr wird es bei den 21 bestehenden Grünschnittplätzen im Landkreis bleiben. Das kündigte Kreisvorstand Bernd Girke im zuständigen Umweltausschuss des Kreistages an. Gleichwohl sieht der Kreis Handlungsbedarf, weil die Grünschnittplätze ein Minus einfahren.

Der Kreis sieht Einsparpotenzial von etwa 450.000 Euro. Denkbare Schritte wären die Zahl der Grünschnittplätze auf zehn zu senken sowie die Erhebung einer Gebühr von vier Euro je Kubikmeter Grünschnitt.

In diesem Jahr soll nach Girkes Aussagen die wirtschaftliche Entwicklung der Grünschnittplätze genau beobachtet werden. Dies müsse nicht zwangsweise dazu führen, dass deren Zahl künftig verringert werden müsse, erläuterte er.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist, welchen Einfluss die vier für den Kreis geplanten Wertstoffzentren auf die Nutzung von Grünschnittplätzen nehmen. Mit Burg und Genthin arbeiten bereits zwei dieser Zentren. In Gommern und Theeßen sind zwei weitere Standorte geplant. Nach Kreisangaben sind die Vorhaben in der Ausschreibung. Solange das Wertstoffzentrum Gommern noch nicht arbeitet, wird das in Ziepel bestehende Zentrum geöffnet bleiben, betonte Girke.

Er geht davon aus, dass gerade Grünschnittplätze im Umfeld dieser Wertstoffzentren in den Blick genommen werden müssten. Erwartet wird, dass bei dem einen oder anderen die Nutzung zurückgehen werde. Girke sicherte zu, dass der Kreis zu den Standorten mit den Kommunen im Gespräch sei.

„Wir wollen nicht unbedingt eine Reduzierung der Grünschnittplätze“, betonte Ausschussvorsitzender Peter Sanftenberg (CDU). „Wir sollten nur dort schauen, wo Wertstoffhöfe in der Nähe sind.“ In der Fläche sollten die Plätze aber erhalten bleiben. Er gehe davon aus, dass „eine sinnvolle Reduzierung auch von den Bürgern mitgetragen werden“ könne. Im Ausschuss wurden etwa Roßdorf, Vehlitz und Grabow genannt.

Die Finanzierung der Grünschnittplätze in Höhe von 900.000 Euro im Jahr sieht Sanftenberg als „einen ganz schönen Posten“ an. Er regte an, wie 2017 aus dem Gewinn der Abfallentsorgung Jerichower Land wieder die Grünschnittplätze zu stützen.

Die Verwaltung erarbeitet aktuell Unterlagen für die Kreistagsgremien für eine neue, auf drei Jahre angelegte Abfallgebührenkalkulation 2019 bis 2021. Für 2019 steht zudem die Neuausschreibung der Abfallverbrennung an.

Ausschussvorsitzender Sanftenberg forderte die Verwaltung auf, noch deutlich vor dem Sommer den Umweltausschuss in die Beratung einzubeziehen. „Wir wollen nicht wieder zum Jahresende unter Zeitdruck entscheiden müssen“, stellte Sanftenberg klar.