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Müll sparen Mehrweg statt Einweg

Das Mehrwegsystem an der Frischetheke ist einfach: Eigene Dose mitbringen und Plastikmüll einsparen. Wie sieht es in Burg und Genthin aus?

Von Aline Wobker 08.11.2019, 05:00

Burg/Genthin l Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Müllsparen sind in aller Munde. Praktikable Möglichkeiten bieten viele Supermärkte bereits seit einiger Zeit an, indem zum Beispiel Mehrwegnetze für den Obstkauf angeboten werden und auch das Mitbringen von eigenen Dosen ist in vielen Supermärkten gern gesehen. An der Käse- oder der Wursttheke können die Lebensmittel so ohne Plastikverpackung gekauft werden.

Die Edeka-Gruppe, zu der auch Marktkauf gehört, bietet diesen Service bereits seit einigen Monaten an, so ist es zum Beispiel auch in den Filialen in Burg und in Möser also möglich, das Mehrwegprogramm zu nutzen.

Doch einige Lebensmittelhändler äußern Bedenken wegen der Hygiene und bieten daher ihren Kunden kein Mehrwegsystem an. Kaufland hat sich bis dato dagegen entschieden. „Kaufland arbeitet an einer Lösung und wird sehr bald seinen Kunden in allen Filialen die Möglichkeit bieten, den Einkauf an der Frischetheke in selbst mitgebrachte Behältnisse zu tätigen“, teilte Anna Münzig, für die Unternehmenskommunikation von Kaufland zuständig, auf Anfrage mit.

Dabei setzt Kaufland bereits in einigen Bereichen aktiv auf das Einsparen von Plastikmüll, zum Beispiel, indem Salatgurken ohne Folie verkauft werden und bei Bananen eine Banderole die Plastikverpackung ersetzt, es gibt also bereits Ansätze, die Müll und Verpackungen einsparen.

Für Veronika Wagner von der Metzgerei Specht in Schartau ist die Lösung ganz einfach: „Wir legen Papier auf die Waage, damit die Dose des Kunden die Waage nicht direkt berührt. Danach wird gewogen und die Ware in die Dose gelegt. Ganz einfach. Wo ein Wille ist, ist schließlich auch ein Weg.“

Diesen Ansatz verfolgt auch die Metzgerei Härtel in Burg, die mitteilte, dass Kunden natürlich die Möglichkeit haben, ihre Waren in selbstmitgebrachte Behältnisse füllen zu lassen.

Wie das Ganze in der Praxis aussieht, zeigt Kerstin Pahl in der Edeka-Filiale in Burg. Und als Kunde gibt es dabei recht wenig zu beachten, es muss nur eine eigene Dose mitgebracht werden und los gehts - rauf auf das rote Tablett und die Mitarbeiter an der Frischetheke erledigen den Rest. „Wir müssen stark darauf achten, dass wir die Dosen der Kunden nicht berühren. Aus hygienischen Gründen“, erzählt Pahl. Das Mehrwegkonzept sei allerdings durchaus noch ausbaufähig, sagt Marcel Naujoks, Abteilungsleiter des Fleischbereichs. „Ich stelle mir eine Art Pfandsystem vor, bei dem wir die Dosen rausgeben und der Kunde diese hier wieder abgeben kann und wir sie professionell reinigen lassen“, so Naujocks Idee. Dabei sei es, sagt Naujocks, für die Verkäufer im Alltag einfacher.

Das bestätigt auch Pahl und ergänzt: „Bisher ist das Konzept allerdings bei den Kunden noch nicht so angekommen. Wenn aber viele Menschen das Konzept nutzen möchten, könnte es in dieser Form alles etwas länger dauern.“ Dies nimmt Kollege und Kunde Patrick Leicht gerne in Kauf. Beim Einkaufen sei ihm sehr wichtig, Verpackungsmaterial und damit auch Müll einzusparen.

Läden, die darauf komplett verzichten, nennen sich Unverpacktläden. Diese sind mittlerweile in den meisten Großstädten fest etabliert – so auch in der angrenzenden Landeshauptstadt Magdeburg.

Außerdem ist bereits bekannt, dass die EU bis 2021 dabei ist, Produkte die sich als überflüssiges Einwegplastik gestalten, wie Strohhalme und Wegwerf-Teller, zu verbieten.