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Müllentsorgung Keine Leerung für Tonnen ohne Chip

Es wird ernst für 60.000 Bio- und Restmülltonnen rund um Burg und Genthin im Jerichower Land: Ohne Chip erfolgt keine Leerung mehr.

Von Susanne Klose 07.01.2019, 00:01

Burg/Genthin l Wer im Landkreis bisher seine Bio- und Restmülltonne noch nicht hat chippen lassen, wird demnächst vor vollen Behältern stehen: Seit Montag, 7. Januar 2019,  ist das System "scharf" - Tonnen ohne Chip werden nicht mehr geleert.
"Wir hatten bisher eine Übergangszeit", erklärt Thomas Barz (CDU), Beigeordneter des Landkreises. Die sollte eigentlich schon in der Vorweihnachtszeit enden. Die Verwaltung jedoch letztendlich gegen diesen Zeitpunkt entschieden. "Wir wollen nicht, dass die Bürger zu den Feiertagen auf ihrem Müll sitzenbleiben", hatte Barz im Kreisausschuss betont.
Die Tonnen werden von den Fahrzeugen der Abfallwirtschaftsgesellschaft Jerichower Land (AJL) beim Hochheben gescannt. Erfasst das System keinen Chip, wird die Leerung gestoppt. "Diese Prozedur kann der Fahrer nicht beeinflussen", erklärte Henning Gehm, Geschäftsführer der AJL, im Umweltausschuss.
Auf diesen Startschuss dürfte der Größteil der Burger und Bürger im Landkreis vorbereitet sein. Die Kennzeichnung der Abfallbehälter erfolgt seit der Umstellung auf das Ident-System im März 2017. Mittlerweile sind 57.760 Tonnen (Stand Dezember 2018) mit einem Chip versehen worden. "Seit September 2018 wurden etwa 2672 Aufträge durch den Landkreis ausgelöst und durch die AJL ausgeführt", erklärt Beigeordneter Barz, "wir schätzen, dass bisher noch zwischen 500 und 600 Behälter fehlen." Eine Nachrüstung sei innerhalb weniger Tage möglich.
Grundsätzlich erfolgt die Kennzeichnung der Tonnen seit der Umstellung auf das Ident-System im März 2017. Damit wurde die vorherige Abrechnung nach Pauschale durch drei Grundgebühren für Person, Behälter und Mindestleerung sowie eine Leerungsgebühr ersetzt.
In diesem Zuge änderten sich auch die Abfallgebührenbescheide für das Jahr 2017 und 2018 mit einem Doppelbescheid für die Übergangszeit vom Pauschal- zum Identsystem. Kritiker monierten die hohe Fehlerzahl in den Bescheiden sowie die lange Bearbeitungszeit. In einigen Haushalten ist bis dato noch kein Gebührenbescheid für 2017 eingegangen.
Hier hat der Landkreis nachgelegt. "Für das Abrechnungsjahr 2017 waren etwa 9200 Abfallkorrektur- und Abrechnungsgebührenbescheide offen. Davon werden in dieser Woche rund 5000 Bescheide versendet", berichtet Thomas Barz.
Im vergangenen Jahr seien um die 200 Bescheide als Abfallkorrekturbescheide für 2017 versendet worden. Die restlichen Bescheide befänden sich in der Vorbereitung, so der Beigeordnete. Damit soll der Abrechnungszeitraum 2017 im ersten Quartal des neuen Jahres dann vollständig abgeschlossen sein.
Im Februar und März sollen auch die Gebührenbescheide für 2018 sowie die Vorauszahlungsbescheide für 2019 folgen. In diese wird die neue Abfallgebührensatzung einfließen, die der Kreistag Ende letzten Jahres beschlossen hat. "Wir hoffen, dass wir in einen normalen Bescheidzyklus kommen", erklärt Thomas Barz.