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MuseumsnachtGeschichte und Geschichten erlebt

Geschichte mal anders erleben, hieß es bei der Burger Museumsnacht. 15 historische Stätten und Kultureinrichtungen öffneten ihre Türen.

Von Thomas Skiba 21.10.2019, 05:00

Burg l Einen Streifzug durch die Jahrhunderte unternahmen am Freitagabend zahlreiche Familien. „Besonders fiel uns auf, dass auch viele Kinder jeden Alters mit dabei waren“, schildert Maximilian Steib von der Tourist-Information Burg, seine Eindrücke. Das hatte mehrere Gründe: Der Burger Trommler begeisterte die kleinen, wissbegierigen Museumsnacht-Besucher, kinderfreundliche Angebote wie „Geschichten am Kuhturm“ oder die Mittelaltershow an der Alten Gerberei und – ein Gewinnspiel.

Unter der Regie der Stadt und des Heimatvereins zeigten 15 kulturelle Einrichtungen und historische Baudenkmäler und Kirchen der Stadt ihre Besonderheiten. Für viele Vereine war es der Höhepunkt des Jahres und die Möglichkeit, auch mal auf sich aufmerksam zu machen.

Vielen Besuchern gefiel das breit gefächerte musikalische Repertoire. So spielten in der Gerberei das Braunschweiger Orgelorchester auf zwei Drehorgeln. Im Eiskeller unterm Weinberg begrüßten die „Liederknechte“ aus Magdeburg in historischem Zwirn mit der flämischen Version von „Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein…“ und in der Oberkirche lud Kreiskantorin Cornelia Frenckel mit Orgelkompositionen zum Besinnen ein. Die Kirche „St.Johannes der Täufer“ in der Blumenthaler Straße machte mit einem Rundgang zu den kirchlichen Festen von Erntedank über Weihnachten zum Drei-Königs-Tag auf den Ursprung und die Bedeutung der Tradition aufmerksam. „Wir wollen damit das Brauchtum erklären und wofür zum Beispiel der Adventskranz steht, oder was es für Nikolauslegenden gibt“, erläutert Eva Knopp vom Gemeinderat der Katholischen Gemeinde das Angebot.

Auch die Kirche „Unser Lieben Frauen“, auch Oberkirche genannt, zeigte sich als Gemeinde. Vor der Oberkirche genossen die Besucher Stockbrot, wärmten sich an den Feuerschalen und plauderten miteinander. „Wir wollen hier nicht nur die Kirche als Baudenkmal zeigen, sondern einen Raum bieten, in dem sich die Besucher hinsetzen“, so Pfarrer Peter Gümbel, „und die Atmosphäre von Frieden und Geborgenheit aufnehmen können.“ Mit einer Taschenlampenführung zu den Geschichten und der Symbolik rund um die Kanzel begeisterte Gümbel kleine wie große Zuhörer. So etwa trägt in der Oberkirche der Heilige Paulus die sechseckige Kanzel. „Ein alter Mann steckt in einem Soldatenrock“, beschreibt Gümbel das dargebotene Bild und merkt auf, dass Paulus damit seinen Glauben beschrieben hat – gegürtet in Wahrheit, im Brustpanzer der Gerechtigkeit und in festem Schuhwerk einstehen für den Frieden. Die Kanzel wurde 1608 erbaut und ist geschmückt mit verschiedenen alttestamentarischen Szenen. Wer ein wenig spektakulärer wollte, fand bei der mittelalterlichen Feuershow in den Ihle-Gärten seinen Platz. Hier organisierte der Heimatverein zusammen mit den Künstlern von „Al Madina“ aus Dessau ein temporeiches Schauspiel, getragen von