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Nach Schließung Dritter Neuanfang im Parchauer Jugendraum

Streitigkeiten im Fischereiverein sowie eine Silvesterfeier sorgten für die Schließung. Doch der Tenor im Ort ist trotzdem positiv.

Von Juliane Just 20.01.2017, 00:01

Burg l Es sollte ein Raum für die Jugendlichen sein, die sich an kalten Tagen dem Elternhaus entziehen können. Die einen Raum für sich haben, den sie in Eigenregie führen. Die den Raum mit Leben füllen. Dass der Parchauer Jugendraum allerdings zum Tauziehen zwischen dem Fischereiverein, der Elternschaft und den Jugendlichen wird, hatte keiner kommen sehen. Nach der Schließung zum Jahresbeginn ziehen nun alle an einem Strang und wollen sich für die erneute Öffnung – den dritten Neustart – einsetzen.

Interne Streitigkeiten sorgten schon wenige Wochen nach der Eröffnung für Unmut im Fischereiverein Ihleburg-Parchau 1991. Der Vorstandsvorsitzende Werner Krüger setzte einen Nutzungsvereinbarungsvertrag für den Raum im Namen des Vereins auf – nach Angaben zweier Vorstandsmitglieder jedoch ohne Absprachen mit den Vereinsmitgliedern.

Desweiteren war unklar, ob und wie die Jugendlichen in den Räumlichkeiten versichert sind. Es wurde intern gestritten. Darunter hatten vor allem die jungen Nutzer zu leiden. „Wir wollen die internen Querelen nicht auf dem Rücken der Jugendlichen austragen“, sagt Timo Gehn, der im Vorstand des Vereins ist.

Ein weiterer Dorn im Auge ist einigen Erwachsenen eine Silvesterparty der Jugendlichen – zurück blieben zerbrochene Flaschen auf einem verdreckten Boden. Die junge Generation spricht von einer kleinen Party in dem Raum, doch auch vom Aufräumen am Neujahrstag berichten sie. Dass der Abend ein wenig aus dem Ruder lief, geben sie zähneknirschend zu.

„Die Situation soll nicht schön geredet werden, die Jugendlichen sollen daraus lernen“, sagt ein Vertreter der Elternschaft, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will. Er betont auch, dass die Eigenregie der jungen Generation acht Wochen lang sehr gut funktioniert hätte. „Nun ist es einmal schief gegangen und wir stellen gleich alles infrage?“, fragt er.

Für alle Beteiligten ist klar, dass der Jugendraum wieder geöffnet werden soll. Dann allerdings mit geklärter Versicherungsfrage und strengen Regeln. Der Fischereiverein wählt Ende Februar einen neuen Vorstand, der sich für eine neue Nutzungsvereinbarung stark machen will. Desweiteren wollen auch die Jugendlichen in Zusammenarbeit mit den Eltern dafür sorgen, dass Problemmacher in den jungen Reihen keinen Zutritt bekommen. „Wer sich im Jugendraum nicht benehmen kann, der bleibt eben draußen“, sagt ein Jugendlicher.

Viele Eltern haben die Probleme im Jugendraum kommen sehen. „Doch diese Probleme würde es auch geben, wenn die jungen Leute an der Bushaltestelle rumlungern“, sagt ein Elternvertreter. Die Jugendlichen wollen den Raum gern weiter nutzen und wünschen sich eine Neueröffnung: „Wir können in dem Raum mal von Zuhause wegkommen und unter uns sein.“