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Nicolai-Kirche Kampf gegen den Hausschwamm

Die Dachsanierung der Kirche St. Nicolai in Burg kann fortgesetzt werden. Das Land Sachsen-Anhalt steuerte 60.000 Euro bei.

Von Mario Kraus 11.10.2017, 01:01

Burg l Der nunmehr fünfte Bauabschnitt zur Sanierung der Nicolaikirche in Burg ist gesichert. Mit 60.000 Euro in Form von Denkmalpflegemittel des Landes stehen nun insgesamt 196.000 Euro bereit, um die Dachkonstruktion des Querschiffes mit Anschluss zum Längsschiff sanieren zu können.

Architekt Uwe-Karsten Bothe aus Wernigerode machte deutlich, dass die bevorstehenden Arbeiten „eine ganz besondere Herausforderung werden. Der Schaden ist nämlich immens.“ Die Bau-Fachleute haben es in der gesamten Tragwerkskonstruktion mit dem Echten Hausschwamm zu tun, der sich fest eingnistet hat. Bothe: „Das ist ein ganz böser Zeitgenosse in Bauwerken. Er fordert uns richtig heraus.“ Vor allem deshalb, weil bei der Rekonstruktion des Gewölbes so viel ursprüngliches Holz wie möglich vom gotischen Dachstuhl übrig bleiben und die ehemalige Bauform übernommen werden soll, was anspruchsvolle Vorarbeiten erfordere. Der Vorteil: Die Experten sind mit dem Kirchenbau seit 2006, als das Sanierungskonzept entwickelt wurde, vertraut und haben 2014 mit der Dachsanierung am Langhaus begonnen. „Wir kennen also die Schwachstellen“, so Bothe. Er ist zuversichtlich, dass die Arbeiten auch 2018 fortgesetzt werden können und die Kirchgemeinde in den Genuss von Fördermitteln über das Bundesprogramm Nationalwertvolle Kulturgüter komme.

Staatssekretär Gunnar Schellenberger sicherte die Unterstützung des Landes zu und würdigte in diesem Zusammenhang das Projekt „Offene Kirche“ St. Nicolai und Unser Lieben Frauen. „Denn wir wollen ganz bewusst Kirchen unterstützen, die auch regelmäßig zugänglich sind und ein Stück erlebbare Heimat darstellen“, sagte er.

Der Arbeitskreis „Offene Kirche“ wurde dafür im Sommer dieses Jahres mit der Silbermedaille des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Die Ehrenamtler erläutern und zeigen Interessierten die beiden Gotteshäuser an der Straße der Romanik. Und die habe sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. „Wir zählen jährlich 1,6 Millionen Besucher“, betonte Schellenberger.

Einen noch größeren Besucherstrom erwartet die Kirchengemeinde im kommenden Jahr zur Landesgartenschau, sagte Pfarrer Peter Gümbel. Die Kirche wird sich auch dabei den Gästen öffnen.