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Ortsumgehung Gommeraner startet Meinungsaufruf

Der Gommeraner Gehard Flögel findet die B 184 n überflüssig. Stattdessen setzt er sich für Ortsumgehung der B 246 a in Gommern ein.

Von Manuela Langner 04.07.2020, 01:01

Gommern l Der Unterschied zwischen den Ortsumfahrungen Gommern (B 246a) und Wahlitz/Menz/Heyrothsberge (B 184) ist, dass letztere Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans 2030 (geblieben) ist. Die Vorbereitungen laufen. Die Landesstraßenbaubehörde stellte Anfang Juni vier mögliche Streckenverläufe zwischen Gommern und Heyrothsberge vor.

Wegen der Coronavirus-Pandemie geschah das nicht auf einer Informationsveranstaltung für alle Interessierten, sondern im kleinen Kreis von Kommunalpolitikern. Sollte es die Corona-Lage jedoch zulassen, soll es noch in diesem Jahr eine öffentliche Veranstaltung zur B 184n geben.

In dieser Woche hatten die betroffenen Ortschaften Menz und Wahlitz und die Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen die Stellungnahme der Einheitsgemeinde Gommern zur geplanten Umfahrung der B 184 auf dem Tisch.

Schon früh hatte sich Wahlitz gegen eine Streckenführung durch den Wahlitzer (und Vogelsänger) Wald positioniert.

Aus den Stellungnahmen der betroffenen Gemeinden wie Gommern und Biederitz, aller anderen Träger öffentlicher Belange und dem Abwägen weiterer Faktoren wie Schutzgüter Mensch und Natur erarbeitet die Landesstraßenbaubehörde bis Anfang des nächsten Jahres eine Vorzugsvariante. Wird dieser Streckenverlauf vom Bundesverkehrsministerium bestätigt, kann mit der konkreten Planung und schließlich der Realisierung begonnen werden. Bis das erste Fahrzeug rollt, werden noch einige Jahre vergehen.

Viel wichtiger als diese „nicht benötigte Rennstrecke“, wie Gerhard Flögel die Umfahrung der B 184 bezeichnet, sei eine Ortsumfahrung der B 246a. Seit gut fünf Jahren habe sich der Verkehr auf der Bundesstraße stark erhöht. Das gelte an normalen Tagen, aber nicht zuletzt bei Stau auf der Autobahn 2. Dann wird die A 14, Abfahrt Schönebeck und die B 246a durch Gommern zur Wiederauffahrt auf die A2 genutzt. „Eine Ortsumfahrung für Gommern ist mehr als vordringlich einzustufen“, warb Gerhard Flögel schon im vorigen Jahr in einem Brief an den Magdeburger Verkehrsminister Thomas Webel.

Zumal genau Thomas Webel 2013 bei der Übergabe der neuen Elbbrücke Schönebeck versprochen habe, dass die nächste Ortsumfahrung die in Gommern sein werde, wie Gerhard Flögel erinnerte. „So, wie es bereits im Bundesverkehrswegeplan 2003 vorgesehen war.“

Die Alt- und Innenstadt Gommerns sind für das aktuelle Fahrzeugaufkommen nicht angelegt worden. Teilweise rollen die Kraftfahrzeuge dicht an den Häusern vorbei.

Mit seinem Aufruf zur aktiven Meinungsäußerung möchte der Gommeraner möglichst viele Mitstreiter finden. Auch die Gründung einer Bürgerinitiative kann er sich vorstellen, sollten die Planungen für die B 184a weiter vor der Ortsumfahrung B 246a vorangetrieben werden.

Die Ortsumgehung Gommern sei mit rund drei Kilometern nicht annähernd so aufwendig wie die Umfahrung der B 184 bis Heyrothsberge, die etwa sieben Kilometer einnehme. „Glatter Klimafrevel“ sei das.

Dass die Gommern-Umfahrung unbedingt notwendig ist, zweifelt in der Stadt niemand an. Allerdings teilt nicht jeder Gerhard Flögels Optimismus, dass die Aussage des Bundesverkehrswegeplanes vor 2030 geändert werden kann oder die Einstellung, dass die Ortsumfahrungen B 184 und B 246a gegeneinander aufgewogen werden sollten.