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Rathaus Bald Leerstand im Dachgeschoss

Im Möckeraner Rathaus soll das Dachgeschoss künftig nicht mehr von der Verwaltung genutzt werden.

Von Stephen Zechendorf 29.03.2019, 00:01

Möckern l Das Hauptamt der Stadtverwaltung von Möckern wird – laut neuesten Plänen der Stadt – im Rathaus Möckern künftig eine Etage tiefer zu finden sein als bisher. Auch die Finanzabteilung, welche bisher noch im zweiten Stock des Rathauses arbeitet, soll umziehen: in das Gebäude gegenüber, in dem bis vor einigen Monaten die Polizei ihre Station hatte. Die Stadt Möckern hat nach langer Wartezeit endlich vom Land Sachsen-Anhalt Grünes Licht für den Kauf des Gebäudes Grätzer Straße 6 bekommen.

Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly bestätigte am Donnerstag auf Volksstimme-Nachfrage, dass der Finanzausschuss des Landtages dem Verkauf des Hauses an die Stadt Möckern zugestimmt habe. Der Entwurf eines Notarvertrages läge jetzt vor und die Verwaltung verfüge inzwischen auch schon über die Schlüssel für die Immobilie. Entsprechende Aussagen hatte der Möckeraner Ortsbürgermeister Detlef Friedrich zuvor veröffentlicht.

Etwa 50.000 Euro soll die Immobilie der Stadt kosten, Geld, welches für kommunalen Grunderwerb im Haushaltsplan der Stadt eingestellt ist. Wie hoch die nun anstehenden Umbau- und Sanierungskosten für die alte Polizeistation ausfallen, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Erst jetzt kann mit der Bestandserfassung und Planung begonnen werden. „Aufgrund des optischen Eindrucks im Sockelbereich müssen wir mit Feuchtigkeit rechnen“, so Frank von Holly gestern Vormittag.

Auch einen Zeitplan für die anstehenden Umbaumaßnahmen und den Umzug gibt es laut Stadtbürgermeister noch nicht. „Wir müssen jetzt schauen, was baulich nötig ist. Die Maßnahme ist genehmigungspflichtig. Ich bin schon zufrieden, wenn wir noch im Jahr 2019 eine Baugenehmigung bekommen.“

Frank von Holly bestätigte gestern der Volksstimme, dass die für Ankauf und bauliche Maßnahmen jetzt anfallenden Kosten grundsätzlich mit STARK-V-Fördergeldern hätten finanziert werden können. Allerdings habe die Verwaltung drei Jahre gebraucht, um das Gebäude vis à vis des Rathauses erwerben zu dürfen. „Anmeldestichtag für die STARK-V-Anträge war am 31. Dezember 2017“, erinnert der Stadtchef.

Unter anderem ausschlaggebend für den nun geplanten Ämterumzug ist die Brandschutzübung der Feuerwehr im August des vergangenen Jahres. Dabei sollten mit der Drehleiter auch aus dem Dachgeschoss des historischen Rathauses Personen gerettet werden. Möglich ist dies über eine kleine Balustrade an der Dachfront. „Auch wenn es über Bestandsschutzregelungen weiterhin möglich gewesen wäre, soll das Dachgeschoss seiner Nutzung entzogen werden“, erklärt Frank von Holly.

Die Frage nach einem zweiten Rettungsweg für das historische Gebäude bleibt. Denn es gibt in dem historischen Gebäude nur ein einziges Treppenhaus. Aktuell hat das Verwaltungsgebäude nur wegen seines Denkmalschutzes überhaupt Bestandschutz.

Als Lösung soll nun eine Eisentreppe hinter dem Rathaus bis ins zweite Stockwerk gebaut werden, die nur als Fluchtweg gedacht ist. Die Thematik „Zweiter Rettungsweg“ kommt auch auf die neu zu erwerbende Immobilie Grätzer Straße 6 zu: auch hier muss der Brandschutz schließlich gewährleistet werden. Über kurz oder lang soll neben der Finanzverwaltung aus dem Rathaus Möckern auch die (derzeit noch in Küsel angesiedelten) Abteilungen Steuern, Liegenschaften und Vollstreckung hier einziehen. Denn bei der Außenstelle in Küsel zwingen offene Eigentumsverhältnisse zum Handeln, so von Holly.

Der Stadtchef hatte in den vergangenen Jahren einer zentralisierten Stadtverwaltung am Standort Möckern mit einem modernen Anbau am Rathaus den Vorzug gegeben, sich damit aber nicht durchsetzen können.

Aktuell finden sowohl im Rathaus Möckern als auch im Rathaus Loburg Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen statt.