1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Enorme Hilfsbereitschaft nach Brand

Reiterhof Enorme Hilfsbereitschaft nach Brand

Große Anteilnahme erfuhren die Eigentümer eines Loburger Reiterhofes, nachdem dort ein Großbrand wütete.

Von Stephen Zechendorf 27.09.2018, 13:00

Loburg l Am frühen Morgen des 1. Augustes 2018 gingen die Scheune, Stallungen und damit auch ein Teil des Lebensinhaltes der Familie Muschert in Flammen auf. Der Schock sitzt immer noch tief, und viele fragten sich im Nachgang, wie soll es nun auf dem Reiterhof weitergehen? Diese Frage hatte auch der Loburger Pfarrer Georg Struz auf den Lippen, als er im Auftrag des Kirchspiels Loburg-Leitzkau eine Spende übergab. Beim zurückliegenden Kirchspielfest waren bei der Kollekte 400 Euro zusammengekommen. Als der Vorschlag aufkam, dieses Geld dem Reiterhof zur Verfügung zu stellen, sei spontan Beifall aufgekommen, berichtet Struz.

„Wir haben von vielen Seiten große Hilfe und Unterstützung erhalten“, sagte Dagmar Muschert gegenüber der Volksstimme: „Unser Dank geht natürlich als erstes an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Loburg, Möckern, Hobeck, Isterbies, Rosian und Schweinitz. Durch ihr beherztes Eingreifen konnte nicht nur der Brand gelöscht, sondern auch ein Übergreifen der Flammen auf den Pferdestall verhindert werden.“ So hatten alle Pferde, Hunde und Katzen gerettet werden können, ist Dagmar Muschert dankbar: „Es ist so ein Glück, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind.“

Die Hofbetreiberin weiß, dass einige der Feuerwehrkameraden für die vielen Nachlöscharbeiten an den Folgetagen ihren Urlaub opferten. Immer wieder waren an den Tagen danach Flammen aus dem Heu und Stroh aufgelodert. Das war neben dem Sachschaden das Schlimmste gewesen: erst am Tag zuvor waren Stroh und Heu für die Wintermonate in die Scheune eingebracht worden, berichtet Dagmar Muschert. Nur, weil nicht alles hinein gepasst hatte, blieben den Muscherts noch einen halber Ballen Heu und einige Ballen Stroh. „Alles andere Futter war verbrannt“, so Dagmar Muschert.

Wie hilfreich war es da, dass noch am Abend nach dem Brand gute Freunde mit Futter für die Tiere vorbei kamen. „Sogar geschenkt“, erzählt die Hofbetreiberin: „So konnten wir in den ersten Tagen die Pferde gut versorgen.“ 25 Pferde betreut der landwirtschaftliche Betrieb mit Pferdezucht und Pferdepension.

Es folgte eine beeindruckende Welle der Hilfe. „Liebe Freunde richteten ein Spendenkonto für uns ein und wir konnten uns über viele Geldspenden freuen und neues Futter kaufen. Bedanken möchten wir uns auch bei den vielen Freunden, Sportfreunden der Loburger Schützengilde und allen Menschen, die uns nach diesem schweren Schlag spontan mit Futtermitteln und Geldspenden unterstützt haben. Es gab viele Hilfsangebote, die dankend angenommen wurden.“ Danken wolle man allen, „auch wenn wir nicht alle Helfer namentlich erwähnen können. Die Hilfsbereitschaft war und ist für uns auch mental eine riesige Hilfe. Der Alltag muss weitergehen, die Tiere versorgt und der Aufbau organisiert werden“, so die Loburgerin. Schon sind die ersten Mauern einer abgebrannten Stallung und eines Lagers wieder hochgezogen worden.

Was mit der großen alten Feldsteinscheune aus dem Jahr 1840 werden soll, steht noch nicht ganz fest. Sind die alten Mauern noch stabil? Kann man die Grundmauern noch einmal für einen Neubau nutzen? Dagmar Muschert und Tochter Lysann sind da skeptisch. Der Denkmalschutz hat inzwischen den Schutzstatus der Scheune aufgehoben. Sollte es zu einem Abriss kommen, würden sich die Muscherts freuen, wenn sich Interessenten für die Feldsteine fänden.

Nach Kenntnis der Eigentümerinnen geht die Polizei inzwischen von Brandstiftung aus. „Wir werden das Gelände künftig anders sichern“, so die Konsequenz für die Hofbetreiber.