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Sanierung Kostenexplosion im Teehaus

Der Förderverein „Historischer Schlosspark Möckern“ will den Stadtrat für die Sanierung des Teehauses in Möckern sensibilisieren.

Von Stephen Zechendorf 10.11.2019, 05:00

Möckern l Von der Resonanz auf die Einladung zeigte sich die Vereinsvorsitzende Nora Gräfin vom Hagen enttäuscht. Von 28 Stadtratsmitgliedern nahmen nur sieben Ratsmitglieder teil. Zwei davon sind ohnehin Mitglied im Park-Förderverein.

Bereits in der vorangegangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatte die Vereinschefin einen Mehrkosten für die Sanierung angedeutet und eine Aufstockung der im Stadthaushalt 2020 angesetzten 12 500 Euro erbeten. Im aktuellen Entwurf des Haushaltsplanes steht noch der ursprüngliche Kostenansatz.

„Wir hatten mit 100.000 Euro für den anstehenden Bauabschnitt geplant“, führte die Vorsitzende des Fördervereines aus. Inzwischen rechnet man mit etwa 145.000 Euro.

Als „großer Ausreißer“ erweisen sich die anzusetzenden Zimmerer-Kosten, „weil wir nicht ahnten, dass so viel kaputt ist“, so die Vereinschefin. Dies hatte man erst feststellen können, nachdem der Putz im Inneren des Teehauses abgetragen worden war. Zum Vorschein kam viel Eichenfachwerk, von dem etliches zu ersetzen wäre.

Das günstigste eingegangene Angebot der Zimmerer-Zunft überschreite die angesetzten Kosten um etwa die Hälfte. 26.000 Euro waren geplant, 57.000 Euro sind es geworden. Hinzu kommen Kosten für den Gerüstbau, einen Restaurator und den Architekten.

Der Verein wird nun beim Amt für Landwirtschaft, Forsten und Flurneuordnung (ALFF) einen Antrag auf Erhöhung der Fördersumme stellen. „Wir würden das hinbekommen, wenn wir die Unterstützung vom ganzen Stadtrat und den Bürgern haben“, so Nora Gräfin vom Hagen. Konkret müsste der Stadtrat die im Haushalt eingestellte Summe verdoppeln.

„Es gibt eigentlich nur ein ‚Weitermachen‘, ansonsten vergammelt das Teehaus“, so Rats- und Vereinsmitglied Lothar Weinert, der die Stadt als Eigentümer des Teehauses in der Pflicht sieht.

„Wir machen das für alle Möckeraner“, argumentieren die Vereinsleute. Die Vision des Vereines für die kommenden 20 Jahre: Den Möckeranern und seinen Gästen das historische Zentrum mit Schlosspark, Amtshof, Pfarre, Stadtrichterhaus und Laurentiuskirche schmackhaft machen. Denkmalexperten bescheinigen dem Ensemble einen hohen Seltenheitswert. Angedacht sind im sanierten Teehaus Kulturveranstaltungen, Vermietung und Jugendförderung in Kooperation mit den Schulen.

„Wir sind 20 Mitglieder und wären froh, wenn noch welche dazu kämen“, so die Vize-Vereinsvorsitzende Dagmar Schmidt.