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Schaupflügen Die Helden der Furche

Historische Landtechnik hat trotz kalter Temperaturen und Schnee wieder viele Besucher an das Feld in der Fiener Straße in Tucheim gelockt.

Von Bettina Schütze 16.04.2019, 06:41

Tucheim l „Ich hätte nicht gedacht, dass bei diesem Wetter so viele Besucher kommen“, freute sich Edeltraud Buchholz. Das traditionelle Schaupflügen hat also noch immer nicht seine Anziehungskraft verloren. Die Besucher kamen aus allen Regionen des Landkreises und über dessen Grenzen hinaus.

Bernd Buchholz begrüßte alle Besucher und dankte all jenen, die in den 15 Jahren bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Events geholfen haben. „Wir sind nur ein kleines Familienunternehmen und genießen mit dieser Veranstaltung solch eine Anerkennung.“

Das würdigte auch Ortsbürgermeister Karl-Heinz Steinel. Er überreichte Bernd Buchholz eine Anerkennungsurkunde und einen Geschenk.

Die Vorbereitung forderte, wie schon in den Vorjahren, wieder alles von den Beteiligten. Die Agrargenossenschaft Tucheim hatte wieder das Feld zum Pflügen zur Verfügung gestellt.

Nach etwas mehr als einer Stunde war das Feld unter dem sachkundigen Blick des Publikums umgepflügt. Bernd Buchholz: „Wir haben heute sehr viele Jungpflüger dabei, die zum ersten Mal mitmachen.“

Warm angezogen hatten sich alle an die Arbeit gemacht. Dabei stellten die Fahrer wieder unter Beweis, dass ihre Fahrzeuge nichts von ihrer Leistungskraft eingebüßt haben. Die Furchen waren akkurat gezogen.

Besonders die kleinen Besucher wurden von den alten Fahrzeugen magisch angezogen. Und so durfte auch das eine oder andere Kind auch mal eine Runde mit dem Oldtimer mitfahren.

Trotzdem war irgendwie an diesem Tag „der Wurm drin“, wie Bernd Buchholz feststellte. Manches funktionierte an verschiedenen Maschinen nicht. Aber ein Fachmann wie Bernd Buchholz lässt sich davon nicht beirren. Alles konnte repariert werden.

Zu den ältesten Besuchern gehörte mit seinen 85 Jahren Friedrich Wille aus Havelberg. „Ich bin seit sieben Jahren hier dabei. So lange ich noch selbst Auto fahren kann, komme ich wieder.“ Der Havelberger hat früher selbst in der Landwirtschaft gearbeitet.

Und Marco Spieß aus Gladau gehört seit drei Jahren zu den Stammgästen beim Schaupflügen. Mitgebracht hatte er seine Söhne Jamie und Matthis, die alles genau beobachteten. Den gelernten Bauschlosser interessiert vor allem die alte Technik.

Aber auch das Rahmenprogramm fand wieder viel Anklang. Die Besucher konnten unter anderem zusehen, wie Holz gesägt, Getreide geschrotet, Stroh gehäckselt, Korn gedroschen und Kartoffeln sortiert wurden.

Auch die ausgestellten Oldtimer zogen wieder viele Blicke der Besucher auf sich. Da wurde viel gefachsimpelt und in Erinnerungen geschwelgt.

Pausenlos unterwegs war der Kremser, der von einem Traktor gezogen wurde. Die Ausfahrten führten in den Fiener.

Hunger und Durst der Gäste wurden wie gewohnt mit einem entsprechenden Angebot gestillt. Das Team des „Schlemmerstübchens“ hatte alle Hände voll zu tun.

Die 16. Auflage des Tucheimer Schaupflügens findet am Ostersonnabend, 11. April 2020, statt.