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Schnuppertage Wie Lernen Spaß macht

Im 15-Minuten-Takt lernten Viertklässler der Grundschule Gommern den Unterricht in der Ganztagssekundarschule "Fritz Heicke" kennen.

Von Manuela Langner 05.02.2019, 06:00

Gommern l Eben noch Viertklässler an der Grundschule „Am Weinberg“, jetzt schon Chemiker im weißen Kittel. Die 4. Klassen waren am Montag und Dienstag zu Schnupperstunden an der Ganztagssekundarschule „Fritz Heicke“ eingeladen. Begleitet jeweils von zwei Siebtklässlern lernten die Grundschüler vielleicht ihre neue Schule kennen.

„Hier sind ganz viele Blasen gekommen!“, erklärte Pascal die Reaktion in seiner Glasschale. Kurz zuvor hatte ihnen Chemielehrerin Angelika Lücke mit „erkunden, entdecken, experimentieren“ die Grundsätze des Chemie-Unterrichts erläutert. Mit zwei kleinen Kreidestücken erprobten Anna Maria, Samantha, Paul und Pascal ihre erste chemische Reaktion. Siebentklässler Leon, der Angelika Lücke zu den Schnupperstunden assistierte, durfte das Streichholz anzünden. Nichts passierte. Das Gas, das bei der Reaktion zwischen Kreide und Säure entstanden war, war also nicht brennbar.

Aber weil Chemie-Vorführungen immer für Effekte gut sind, hatte Angelika Lücke etwas vorbereitet. Das zweite Streichholz löste eine kleine Verpuffung aus. Die Viertklässler hätten ihre weißen Kittel gerne noch länger anbehalten, aber Max und Martin, ihre Betreuer aus der 7. Klasse, sorgten dafür, dass ihre acht Schützlinge pünktlich im Computerkabinett bei Lehrer Jens Bode angelangten.

Während Chemie ab Klasse 7 unterrichtet wird, beginnt der Technikunterricht schon ein Jahr früher. Unter anderem lernen die Schüler den Umgang mit Computern. Essen und Trinken ist in dem Raum nicht erlaubt. „Warum eigentlich nicht?“, erkundigte sich Jens Bode. „Damit wir die Computer nicht vollsauen“, kam prompt die Antwort.

Die Viertklässler unternahmen ihre ersten Schritte beim Erstellen einer PowerPointPräsentation. Damit es ihnen besonders viel Freude bereitete, hatte Jens Bode das Einschulungsfoto der Grundschüler besorgt. Er leitete sie an, wie sie unter anderem ihre Namen ergänzen und den Rahmen verändern konnten.

Da war der Kontrast zum Mundwerkzeug der Spinne, das sich Lucy an der nächsten Station, dem Biologieraum von Lehrerin Jana Gillich, unter dem Mikroskop anschaute, ziemlich groß. Siebentklässler Lennart half den Jüngeren. Er hatte den Umgang mit dem Mikroskop gerade erst im Biologie-Unterricht gelernt. „Das sieht so interessant aus!“, schwärmte Daymion beim Blick durchs Mikroskop. Während die Viertklässler ins Mikroskopieren und Memory-Spielen vertieft waren, nutzten die Lehrerinnen die Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen mit digitalen Tafeln auszutauschen. Klassenlehrerin Jane Malewski hatte ihre 4 e zeitweise begleitet.

Mit Raspeln, Feilen, Messern und Schleifpapier gingen die Viertklässler im Kunsterziehungsraum bei Annett Koczak zu Werke.

Die stellvertretende Schulleiterin hatte die Viertklässler und ihre Lehrerinnen zu Beginn des Schnuppertages an der Sekundarschule im Foyer begrüßt. Aus Specksteinen konnten die Schüler kleine Anhänger kreiieren. Kein Viertklässler verließ den Kunstraum ohne Schmuckstück um den Hals.

Eine Aufgabe gerechnet wurde bei Mathe-Lehrerin Silke Haumann auch, aber die Geometrie stand bei der Schnupperstunde im Vordergrund. Würfel und Pyramiden konnten die Schüler aus Pfeifenputzern und Strohhalmen nachbauen.

Weil jede Gruppe in den zwei Unterrichtsstunden nur fünf der insgesamt sechs Stationen zu je 15 Minuten schaffte, konnten die Viertklässler von Max und Martin nicht bei der Schulrallye mitmachen. Zwölf Fragen rund um die Sekundarschule waren hier zu beantworten.

Vom Namen der Schulleiterin (Frau Kaiser), über die Frage, ob der Raum 007 die James-Bond-Zentrale oder doch das Sekretariat ist, bis zur Anzahl der Stufen der Haupttreppe ins Schulgebäude (sieben) waren alle Fragen leicht zu beantworten, wenn die Viertklässler mit offenen Augen im und am Schulgebäude unterwegs waren.