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Schule Elterntaxis sorgen in Gommern für Ärger

Polizei sieht Gefahr vor Gommerns Grundschule durch rangierende Autos. Sie rät Eltern, Kinder zu Fuß zur Schule gehen zu lassen.

Von Manuela Langner 14.08.2018, 12:00

Gommern l Ganz neugierig oder noch etwas zurückhaltend hatten die Erstklässler zur Einschulung in ihren neuen Klassenräumen an der Grundschule „Am Weinberg“ an ihren Bänken Platz genommen. Die Klassenlehrerinnen Kerstin Rabe, Beate Misch, Birgit Nagorsnik und Sandra Zeibig hatten jedes Kind einzeln begrüßt und den Sitzplatz gezeigt. Zum ersten Mal als Klasse 1a, 1b, 1c und 1d verließen die Jungen und Mädchen den Raum, als aus dem Rondell das Lied „Hurra, ich bin ein Schulkind“ erklang und ihre älteren Schüler zu Beginn der Einschulungsfeier ein Spalier für sie bildeten.

Nach der gelungenen Einschulungsfeier, als sie gemeinsam mit den Kobolden Alo und Ela lernten, dass niemand vor der Schule Angst haben müsse und Schulleiter Dirk Schumeier ihnen erklärte, dass es neben Lesen, Rechnen und Schreiben auch Musizieren, Tanzen oder Sport an der Grundschule gebe, begann am Montag ihr erster Schultag. Damit die Kinder sicher an der Schule eintrafen, hatte Karsten Dannemann, Regionalbereichsbeamter der Polizei in Gommern, den Schulweg kontrolliert. Allen Eltern mit Erstklässlern, die er erreichte, gab er ein Informationsblatt mit. Darin werben Polizeibeamte landesweit dafür, dass Kinder zu Fuß zur Schule gehen.

Die Vorteile liegen nach Ansicht der Beamten auf der Hand: Die Jungen und Mädchen lernen ihr Wohnviertel kennen, bewegen sich an der frischen Luft, bevor sie im Unterricht stillsitzen sollen, können sich mit Freunden unterhalten, was dann nicht mehr im Unterricht passieren muss. „Wenn Sie für den Schulweg Ihr Auto stehen lassen, tragen Sie maßgeblich zur Entspannung der Verkehrssituation vor Ihrer Grundschule bei“, betonen die Polizeibeamten. „Vorwiegend durch Eltern, die ihre Kinder zur Schule fahren, entstehen viele gefährliche Situationen im Nahbereich der Schule.“ Dazu gibt es Tipps für den sichersten Weg zur Schule, der nicht immer der kürzeste sein müsse.

Wer sein Kind in Gommern dennoch mit dem Auto zur Grundschule bringen möchte oder muss, sollte möglichst die Parkmöglichkeiten an der Sparkasse nutzen, sagte Karsten Dannemann. Von dort aus können die Kinder auf dem Gehweg direkt zur Schule laufen. An der benachbarten Bushaltestelle haben zusätzlich die Verkehrslotsen ein Auge darauf, dass die Schüler sicher zur Grundschule gelangen. „Immer, wenn es uns möglich ist, werden wir den Schulweg kontrollieren“, sagte Karsten Dannemann im Gespräch mit Dirk Schumeier. Der neue Schulleiter sah sich persönlich um, wie die Anreise zur Schule funktionierte. Zahlreiche Eltern wollten am Montagmorgen den Schulweg für ihre Kinder möglichst kurz halten und den Parkplatz an der Straße Am Weinberg nutzen. Da es sich jedoch um eine Sackgasse für Autos handelt und das Einparken in der engen Straße vor allem für große Autos nicht einfach ist, bildete sich bald ein Stau bis in das Halteverbot.

Karsten Dannemann griff mahnend ein. „Ich bin doch gleich wieder weg“, reagierte ein Autofahrer. Beim nächsten Mal bleibe es nicht bei der Verwarnung, kündigte Dannemann an.

Von der Zufahrt aus ist schwer einzusehen, ob und wie viele Stellflächen auf dem Parkplatz noch frei sind. Ein Beispiel von mehreren: Ein Kleinwagen musste rückwärts wieder raus, drehte in der Einfahrt, wo Kinder warteten, die Straße überqueren zu können. Radfahrer mussten immer wieder absteigen, weil einparkende Autos die Fahrbahn versperrten.