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Schwerster Kürbis Landesmeisterschaft in Möckern geplant

Der Kleingartenverein „Beete“ in Möckern will die erste Kürbis-Landesmeisterschaften in Sachsen-Anhalt ausrichten.

Von Stephen Zechendorf 28.02.2021, 07:00

Möckern l Am 2. Oktober sollen auf dem Gelände der Kleingartenanlage echte Schwergewichte aufgefahren werden. Wenn der Gartenverein seine diesjährige Stadtmeisterschaft im Kürbiswiegen veranstaltet, soll zugleich die erste Landesmeisterschaft stattfinden: „Da es in Sachen-Anhalt noch keine Landesmeisterschaften gibt, haben wir uns entschlossen, die erste Landesmeisterschaft in Möckern durchzuführen“, sagt Ralf Mewes, Vorsitzender der Gartensparte.

Geplant ist eine „Offene GPC Kürbiswiegemeisterschaft“. Das heißt, alle Ergebnisse werden in eine weltweite Rangliste aufgenommen. So können die Züchter ihre Ergebnisse mit denen weltweit vergleichen. Die Abkürzung GPC steht für Great Pumkin Commonwealth, eine Organisation aus den Vereinigten Staaten. „Offen“ bedeutet, es dürfen sich auch Kürbisfreunde anderer Bundesländer beteiligen, so Mewes. Es werden die Landesmeister in zwei Kategorien ermittelt: Unterschieden wird in den Sorten „Atlantic Giant gelb – orange/weiß“ und „Atlantic Giant Squash grün“.

„Das sind die Kürbisse, die am größten werden“, erklärt Ralf Mewes. Der bislang schwerste registrierte Kürbis der Welt brachte es auf fast 1200 Kilogramm. Bei den bisherigen Stadtmeisterschaften in der Ehlestadt fielen die Rekordwerte deutlich geringer aus.

Die Idee zu der Landesmeisterschaft kam Ralf Mewes nach dem zuletzt in Möckern ausgetragenen Wettbewerb auf Stadtebene. Einen Tag danach war er mit seinem Exemplar nach Fürstenwalde gefahren, um dort an einem überregionalen Wettbewerb teilzunehmen, den der amtierende Europameister Oliver Langheim – genannt „Kürbis-Olli“ – organisiert. Dessen Kommentar „Bei Euch in Sachsen-Anhalt ist ja nicht viel los, ihr habt ja nicht mal eine Landesmeisterschaft“ konnte und wollte der Möckeraner Kleingartenchef nicht auf sich sitzen lassen.

Und so sind nun alle Kürbiskernbesitzer und alle, die es noch werden wollen, aufgerufen, Kürbiskerne zu gegebener Zeit ins Erdreich zu versenken.

Dem Laien sei mit auf den Weg gegeben, dass so ein Kürbiskern erst im April ins Töpfchen sollte, und dort bis nach den „Eisheiligen“ frostfrei Anlauf nehmen muss. Erst dann geht es in den Garten. Zu beachten ist auch: „Das erste Blatt, welches nach den zwei Keimblättern wächst, zeigt in die entgegengesetzte Wuchsrichtung der künftigen Kürbisranke“, verrät Mewes. Das sollte beim Einpflanzen im Beet beachtet werden.

Wen nun das Kürbis-Fieber gepackt hat, der kann sich bei Ralf Mewes melden, denn der verteilt unter den ersten Interessenten 38 Kerne eines Kürbisses von „Kürbis-Olli“. Der Samen stammt aus einem besonders schweren Exemplar, was für den Nachwuchs bei entsprechender Hege und Pflege vergleichbare Größe in Aussicht stellt.

Sollten die Olli-Kerne vergriffen sein, tut es auch ein übrig gebliebener Kern aus dem Vorjahr aus eigenem Anbau. Es keimten auch schon 850 Jahre alte Kürbiskerne, welche man in Tongefäßen von Azteken gefunden hatte. Man kann Kerne von preisgekrönten Kürbissen auch kaufen, sie kosten zwischen 1 und 50 Euro pro Stück.

Wer so richtig erfolgreich sein will, muss sich aber Mühe geben und den Gewächsen viel Gutes tun. Mewes weiß von Züchtern, die im Sommer Kühltruhen vor ihren Kürbissen aufstellen und bei kühlen Temperaturen mit Heizstrahlern gegen Kürbisgänsehaut vorgehen. Als Gast der Landesmeisterschaft in Möckern am 2. Oktober wird Europameister Oliver Langheim beim Wiegen helfen und moderieren. Der Tag soll genutzt werden, um Erfahrungen in der Kürbiszucht unter Züchtern auszutauschen.