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Sicherheit Flugblätter sollen sensibilisieren

Mit Flugblättern machen Mütter aus Möser auf Raserei im Wohngebiet aufmerksam.

Von Christian Luckau 18.11.2018, 05:00

Möser l „Uns ist die Situation bekannt. Wir haben von Anwohnern bereits mehrfach Hinweise auf Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Riebelbergsbreite bekommen“, erklärt Polizeihauptmeister Karl-Heinz Fröhlich, der als Regionalbereichsbeamter (RBB) in Möser eingesetzt ist. Sein Problem und das seiner Kollegen: In der Wohnsiedlung sind die Straßen so eng und kurz, dass es unmöglich ist, mit herkömmlichen Verfahren Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen.

Für Maria Kunz sowie Janine und Josi Paschke ein unhaltbarer Zustand. Sie waren nicht nur bei den RBBs, sondern setzten sich auch mit Philipp Kremer aus der Verwaltung in Verbindung, baten darum, dass zumindest in den Einfahrtsbereichen, am Rosen- und Gladiolenweg, und in der Riebelbergsbreite selbst sogenannte Fahrbahnschwellen aufgebracht werden, die die Verkehrsteilnehmer zwingen, ihre Geschwindigkeit zu reduzieren. Doch passiert ist bisher nichts. „Die Gemeinde hat wohl kein Geld“, berichtet Kunz.

Dabei ist nach ihrer Aussage das Problem gravierend. „Erst vor drei Wochen hat hier ein Fahrzeug ein Kind angefahren, das auf der Straße spielte. Überfahrene Katzen gab es auch schon häufiger“, so Kunz weiter.

Das Thema existiert nicht erst seit gestern, versichern die drei Frauen. Seit drei Jahren wird in der Siedlung um eine Verkehrsberuhigung gekämpft. Zwar ist hier nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt, daran hält sich aber so gut wie keiner.

Für die drei Frauen reicht es nun, sie wollen die Anwohner selbst für die Gefahren des schnellen Fahrens in ihrer Siedlung sensibilisieren, verteilten deshalb selbst entworfene und gedruckte Flugblätter, gingen dafür von Briefkasten zu Briefkasten.

„Manche brettern hier richtig lang. Man nimmt einfach keine Rücksicht auf die Fußgänger oder spielende Kinder“, erklärt Janine Paschke, und ihre Tochter Josi ergänzt: „Hier sind so viele nicht einsehbare Kurven und Abbiegungen, aus denen Kinder und Fahrradfahrer kommen. Das ist einfach verantwortungslos, was manche Autofahrer hier machen.“

Für Karl-Heinz Fröhlich ist die Flugblattaktion ein Grund, sich mit der Thematik Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Riebelbergsbreite noch einmal zu beschäftigen. „Wir haben die Möglichkeit, Geschwindigkeiten auch auf andere Weise zu messen, beispielsweise per Stoppuhr. Das werden wir jetzt in den nächsten Tagen und Wochen mal angehen und schauen, wie das Verkehrsverhalten dort genau ist.“

Für Maria Kunz sowie Janine und Josi Paschke bleibt bis dahin nur zu hoffen, dass ihre Flugblätter bei den Anwohnern, die den Fuß nicht vom Gaspedal bekommen, die Augen öffneten und sie die Gefahren, vor allem für Kinder, Fußgänger und Fahrradfahrer endlich erkennen. „Schließlich befindet sich auch der einzige Spielplatz Mösers in unserem Wohngebiet. Resonanz auf unsere Aktion kamen bisher nur spärlich, war aber durchweg positiv“, berichtet Kunz.