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Silvester Exil-Burger auf Neujahrskurs

Fernab der Heimat ins neue Jahr rutschen: Auch einige Burger begrüßen 2017 in der Ferne.

Von Katrin Wurm 31.12.2016, 05:00

Burg l „Ich feiere zusammen mit 3000 deutschen Silvesterflüchtlingen“, verrät Clemens Hartmann aus Burg schmunzelnd. Er arbeitet als Animateur auf einem Kreuzfahrtschiff und feiert dort mit den Gästen das neue Jahr. „Wir steuern das bekannte Silvesterfeuerwerk vor Madeira an. Vom Schiff aus haben wir dann einen einzigartigen Blick auf das Lichterspektakel“, sagt Hartmann voller Vorfreude. Dass er nicht in der Heimat feiern kann, ja sogar arbeiten muss, stört den 34-Jährigen aber nicht. „Es ist doch toll hier und ein einmaliges Erlebnis“, ist er sich sicher.

Clemens und die anderen Kreuzfahrtgäste rutschen übrigens später ins neue Jahr. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt eine Stunde. „An meine Freunde und meine Familie denke ich besonders zum Jahreswechsel“, so Hartmann.

Ins für viele noch unentdeckte Rumänien zieht es Christin Lippold. „Silvester bin ich in Bukarest und davor war ich in Bran auf den Spuren von Bram Stoker und Dracula“, freut sie sich über ihre Reise nach Osteuropa. „Hier beginnt das neue Jahr durch die Zeitverschiebung eine Stunde, bevor es in Deutschland los geht. Ein besonderer Brauch hier ist ein Lamm zu streicheln, das bringt Glück im neuen Jahr“, erklärt sie. Zum Lamm streicheln wird sie in der pulsierenden Großstadt Bukarest wohl nicht kommen, ist sie überzeugt.

Doch es muss nicht das Ausland sein. Anja und David Bembennek aus Hohenwarthe zieht es fürs Silvesterfest zwar nach Kalifornien, jedoch in jenes Kalifornien an der Ostsee: „Das Meer vermittelt so unendlich viel Freiheit, der Geruch des Salzes, die oftmals steife Brise und das Geplapper der Möwen ist unbezahlbar. Wir machen hier ausgedehnte Spaziergänge mit unseren Hunden und es überrascht uns jedes Mal, wie landschaftlich vielfältig es doch ist“, sagt David Bembennek und freut sich auf Entspannung mit seiner Frau.

Im englischen Cornwall feiern Claudia Schulze, Conrad Skowronnek und Josefin Wagner aus Burg. „Meine Schwester Claudia war im Sommer hier und fand es wunderschön, und wir wollten Cornwall im touristenarmen, aber milden Winter sehen. Außerdem fahren wir an Silvester eigentlich immer weg, um etwas anderes zu sehen“, erklärt Conrad Skowronnek. Der Ort, an dem die Engländer ins neue Jahr rutschen, ist wenig überraschend: „Es wird meist im Pub gefeiert. In dem kleinen Ort, in welchem wir sind, wird meist ein Einwohner mit einer besonderen Eigenart freundlich auf die Schippe genommen“, freut sich Conrad schon auf die Silvesternacht, die in England wegen der Zeitverschiebung eine Stunde später beginnt.