Sonderausstellung Gereimte Zeilen

Der Heimatverein Gommern widmet Posie-Alben eine Sonderausstellung.

Von Manuela Langner 19.09.2019, 06:00

Gommern l 2020 zeigt der Heimatverein Gommern eine Sonderausstellung, die die „Poesie-Alben der Gommeraner im Wandel der Zeit“ in den Mittelpunkt rückt. Vereinsvorsitzende Karin Gust und ihre Mitstreiter hoffen auf viele Gommeraner, die ihr Poesie-Album für die Ausstellung ausleihen. „Mit jedem, der uns sein Poesie-Album zur Verfügung stellt, führe ich ein gesondertes Gespräch, wie es repräsentiert werden soll und wie man die Privatsphäre schützen kann“, kündigte Karin Gust an.

Ihr eigenes Poesie-Album hat sie in Vorbereitung der Sonderausstellung auch schon aus dem Schrank geholt. Damit hängen besondere Erinnerungen zusammen: „Weihnachten 1962, ich war neun Jahre alt, und in einem sogenannten Westpaket fand ich als Geschenk dieses Poesie-Album. Es kam von meiner Halbschwester, die in der Nachkriegszeit im westlichen Teil Deutschlands in Mannheim gelandet war und dort auch bis zu ihrem Tode lebte.“

Karin Gust freute sich über das Geschenk sehr. Schließlich waren Poesie-Alben gerade sehr angesagt. „Mein Vater hat mir als erster einen Spruch in dieses Büchlein geschrieben.“ Es folgten Familienmitglieder, Schulfreundinnen und Lehrer.Um die Zeit der Jugendweihe ließ die Begeisterung für das Poesie-Album so langsam nach. „Man wurde ja schließlich erwachsen und Poesie-Alben waren was für die Kleineren.“ Lange Zeit lag es unbeachtet im Schrank. „Aber ich habe es nie entsorgt, es hängen doch Erinnerungen daran.“

Der Heimatverein ist sich sicher, dass viele Gommeraner so einen Schatz zu Hause haben und bestimmt eine kleine Geschichte zu ihrem Poesie-Album berichten können. „Vielleicht gibt es Eintragungen von Freunden oder Freundinnen, die sich aus den Augen verloren haben und sich durch die Ausstellung wiederfinden.“

Karin Gust spricht ausdrücklich auch die jüngeren Gommeraner an, die noch im Besitz eines Freundschaftsbuches sind. Diese erfreuten sich nach der Wende großer Beliebtheit. Nach der Renovierung der Räume des Heimatvereins, Walther-Rathenau-Straße 19, ist die Dauerausstellung ab 3. November wieder jeden ersten Sonntag im Monat zwischen 15 und 17 Uhr geöffnet. Am 3. November ist auch Karin Gust in der Ausstellung und würde sich freuen, wenn die ersten Gommeraner schon ihr Poesie-Album mitbringen würden. Gerne auch mit telefonischer Anmeldung, damit niemand zu lange warten muss.