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Sonnenenergie Blumenthal soll Solarpark erhalten

Ein weiterer Solarpark soll in der Ortschaft Blumenthal entstehen. Der Stadtrat gab am Donnerstag den Startschuss für eine Bauleitplanung.

Von Thomas Höfs 16.06.2018, 08:00

Blumenthal l In der Burger Ortschaft Blumenthal soll künftig noch mehr Sonnenenergie in Strom umgewandelt werden. Der Möseraner Unternehmer Dirk Nowak hat bei der Stadt im Mai beantragt, auf einer Fläche von 1,9 Hektar eine Freiflächen-Photovoltaikanlage aufzubauen. Entstehen soll die Anlage auf einer ehemaligen Rinderanlage am Ortsrand. Hier ist der Unternehmen bereits seit zehn Jahren tätig und produziert hier Solarstrom auf den Dächern der vorhandenen Hallen. 2010, sagt Dirk Nowak, habe er die erste Solarstromanlage auf den Dächern der ehemaligen Rinderzuchtanlage installiert.

Die Mando 3 ist die betreibende Firma. Für das neue Projekt soll die Mando 74 die Verantwortung tragen. Viel Erfahrung bringt Dirk Nowak mit. An vielen Stellen in den östlichen Bundesländern ist er unternehmerisch aktiv und hat Solaranlagen installiert. Bei dem Projekt in Blumenthal muss er nun zunächst einmal die alten Gebäude abreißen. Rund 700.000 Euro, schätzt er ein, werde der Abbruch der ehemaligen Stallanlagen kosten. Erst danach könne mit dem Aufbau der Solarzellen auf dem Boden begonnen werden.

Die ehemalige Rinderanlage werde von einem Tierhalter genutzt. Er selbst habe sich auf dem Gelände nur eingemietet.

Auf der Fläche sollen später Solarzellen mit einer Leistung von bis zu 750 Kilowatt aufgebaut werden. Die Größe sei bewusst gewählt, erzählt er. Würde die Anlage größer, hätte die Kommune das Vorhaben ausschreiben müssen, um den günstigsten Anbieter zu finden.

In dem neuen Solarpark will Dirk Nowak Module mit einer Einzelleistung von 285 Watt verbauen lassen. Vor zehn Jahren, erzählt er, hätten die Solarmodule nur ein Bruchteil der heutigen Leistung gehabt. Hier habe sich in der Vergangenheit sehr viel getan. Es gebe sogar noch leistungsfähigere Module auf dem Markt. Allerdings seien sie auch sehr teuer.

In den vergangenen Jahren ist die Einspeisevergütung für den Solarstrom immer weiter gesunken. Für die in Planung befindliche Anlage rechne er mit einer Vergütung unter neun Cent pro Kilowattstunde. Irgendwann werden die Anlagen in absehbarer Zeit ohne die gesetzlich garantierten Einspeisevergütungen auskommen und mit den Strompreisen auf den Märkten konkurrieren können, schätzt er ein. Schließlich seien die Preise für die Module in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Vor allem die Module aus China kommen zu günstigeren Preisen auf den Markt.

Rund 270 Solaranlagen stehen laut einer Auflistung der Stadtwerke Burg Energienetze in der Stadt mit den Ortsteilen. Die größte Anlage mit rund sieben Megawatt Leistung steht dabei am Ortsausgang Ost auf einer Freifläche. Auf vielen Dächern befinden sich allerdings ebenso bereits Solarzellen, die das Sonnenlicht in Strom umwandeln.

Allerdings ist der Anteil des Solarstroms am in der Stadt verbrauchten Strom eher gering. Aktuell kommt er nach den von den Stadtwerken Burg Energienetze veröffentlichten Zahlen nur auf einen Anteil von knapp vier Prozent.

Das spiegelt den Anteil des Sonnenstroms am Gesamtverbrauch in der Bundesrepublik wider. Dort liegt der Anteil mit rund sechs Prozent nur etwas höher.

Noch vor einigen Jahren investierten Bürger und Unternehmen viel mehr Geld in den Kauf von Photovoltaikanlagen. Zuletzt hat sich das Interesse deutlich reduziert, zeigen auch Statistiken über den Ausbau des Sonnenstroms.

Dabei ist der Norden der Republik für die Solarzellen nicht gerade der beste Standort. Im Süden gibt s viel mehr Sonnenstunden, bestätigt Dirk Nowak. „Dort verlangen die Grundstückseigentümer aber auch eine höhere Pacht“, weiß er. Im Norden beginne das Solarjahr erst Ende März und laufe bis Ende Oktober. In dieser Zeit müssten die Anlagen viel Strom produzieren und damit Geld verdienen. In den übrigen fünf Monaten produzierten die Anlagen lediglich rund zehn Prozent der Jahresleistung. Das sei für die nördlichen Breiten völlig normal, sagt er.