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Spielplätze offen Kein Ansturm auf Rutsche und Co.

Die Spielplätze können wieder genutzt werden. Allerdings nur mit Auflagen. Die Resonanz bei den Burger Familien ist verhalten.

Von Nicole Grandt 12.05.2020, 01:01

Burg l Seit einigen Tagen sind die Spielplätze im Jerichower Land freigeben und Kinder können – wenn auch unter Auflagen wie ausreichend Abstand – die Spielgeräte wieder nutzen. Auch dürfen fremde Kinder nicht miteinander spielen und es muss stets ein Erwachsener anwesend sein. Die Volksstimme besuchte mehrere Spielplätze in Burg, um herauszufinden, wie diese Lockerung während der Corona-Pandemie aufgenommen wird.

Obwohl das Wetter in den vergangenen Tagen zum Spielen im Freien einlud, fiel die Resonanz bei den geöffneten Spielplätzen verhalten aus. Bei den meisten Spielplätzen hatten sich nur wenige Kinder und Eltern eingefunden, einige blieben sogar völlig ungenutzt.

In der Schartauer Straße hat sich Mandy Dommert am Rand des kleinen Spielplatzes niedergelassen. Während ihre beiden Kinder mit viel Spaß die Rutsche nutzen, nimmt sie sich Zeit, um ihre Eindrücke zu schildern. „Grundsätzlich finde ich es gut, dass die Spielplätze wieder offen haben“, sagt sie. Dennoch äußert sie durchaus Zweifel, ob die Auflagen, unter denen die Spielplätze genutzt werden dürfen, den Kindern einen Gefallen tun. „Es dürfen ja nur fünf Kinder gleichzeitig einen Spielplatz nutzen. Wie soll man denn dann dem sechsten Kind, das so gern mitspielen möchte, erklären, dass man jetzt doch wieder nach Hause geht“, gibt sie zu bedenken.

Ihrer Ansicht nach solle man die Kinder zusammen spielen lassen dürfen. Sie selbst ist sich der Gefahren, die eine Infektion mit dem Coronavirus mit sich bringen kann, durchaus bewusst. „Die Oma ist lungenkrank. Natürlich würden wir sie dann aus Vorsicht nicht besuchen, aber ich denke schon, dass es für die Kinder wichtig wäre, wieder mit ihren Freunden zu spielen.“

Weitere Lockerungen sieht sie eher kritisch. „Ich bin Altenpflegerin. Und nun sollen ja auch wieder Besuche möglich sein. Aber nur eine Person und jeweils eine Stunde. Und nach einer Stunde muss ich dann den Besuch bitten zu gehen. Nach dieser Zeit ist doch die Infektionsgefahr nicht plötzlich höher geworden“, fragt sie sich, was in den kommenden Arbeitstagen auf sie zukommen wird.

Weiter geht der Besuch der Spielplätze. Ein Mädchen und ein Junge tollen durch den Sand, klettern, schaukeln und rutschen. Auf einer Bank sitzt ihre Mutter und beobachtet die Kinder beim Spielen. „Die beiden sind schon sehr froh, dass die Spielplätze wieder offen haben“, so Nadine Packi. Ihre Tochter Annabelle ist acht Jahre alt, ihr Sohn Johannes fünf. „Wir haben Glück, dass wir einen Garten haben, wo die beiden auch eine Schaukel und eine kleine Sandkiste haben, sodass sie auch in den vergangenen Wochen im Freien spielen konnten“, erzählt die 38-Jährige. Allerdings sei die Situation für die Familie dennoch oft schwierig gewesen. „Mein Mann und ich sind beide berufstätig, allerdings haben wir keinen Notbetreuungsplatz für Johannes bekommen, und Annabelle ist in der zweiten Klasse und konnte ja auch nicht in die Schule. So mussten wir so arbeiten, dass immer jemand von uns auf die Kinder aufpassen konnte.“ Während die Achtjährige recht gut mit der Situation umgeht, sei es für den jüngeren Bruder manchmal schwer. „Er ist ein sehr soziales Kind und er vermisst seine Freunde aus dem Kindergarten“, erläutert Nadine Packi.