Sportlich Die Wasserläufer

Für den guten Zweck rannten Schüler und Lehrer der Sekundarschule Carl von Clausewitz Runde um Runde.

Von Kristin Schulze 28.09.2018, 08:00

Burg l Die Idee, welche die Clausewitz-Schule gemeinsam mit Unicef umsetzt, ist schnell erklärt: Jeder Läufer sucht sich einen Sponsor, der pro geschaffter Runde einen Betrag x spendet. Die Eltern steuern 50 Cent pro 400-Meter-Runde bei, aber auch Firmen machen mit. Die Burger Wohnungsbaugesellschaft zum Beispiel. Bärbel Michael von der Wobau lässt sich einen Besuch auf dem Sportplatz am Mittwoch nicht nehmen. "Beeindruckend, wie viele Läufer hier unterwegs sind."
Einmalig an der Clausewitz-Schule: Die komplette Schüler- und Lehrerschaft schafft in Turnschuhen ordentlich Meter. "Das Geld fließt, wie bei Unicef üblich, in ganz konkrete Projekte", sagt Gudrun Goes, die ehrenamtlich die Arbeitsgruppe in Magdeburg leitet.
Weil die Verfügbarkeit von Wasser in Afrika noch immer ein großes Thema ist, soll mit dem Erlös aus Burg eine Wasserpumpe angeschafft werden. Im Sudan zum Beispiel kommt das Wasser nicht aus dem Hahn, sondern überwiegend aus dem Brunnen. "Da muss natürlich öfter mal eine Pumpe ausgetauscht werden", erklärt Goes.
"Eine gute Sache, dafür rennen wir noch eine Runde", sagt Xenia Podschadlowski (10) aufmunternd zu ihrer Freundin Leonie Thielecke (10). Vier Runden haben die Mädchen bereits absolviert, nun folgt Nummer fünf. "Dann mache ich auch noch eine", sagt Schulleiter Frank Höpfner, der mit Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) den wohl prominentesten Sponsor gefunden hat.
Bereits neun Runden hat Hendrik Nadolski absolviert. Der 27-jährige Lehrer sagt: "Zehn ist das Ziel, aber ich glaube, da geht heute noch mehr." Auch seine Schüler aus der Klasse 5 a laufen teilweise mehr, als sie sich vorgenommen haben. "Das liegt einerseits an der guten Vorbereitung im Sportunterricht von Carola Bliß und zum anderen an der Motivation, weil es um eine gute Sache geht."
Genau genommen geht es sogar um zwei gute Sachen, denn 50 Prozent des Erlöses gehen an Unicef, die andere Hälfte wird in die Clausewitz-Schule investiert. Für die Schulaktion "bewegte Pause" fehlen noch einige Sportgeräte, die mit dem Geld angeschafft werden sollen.
Da jede Runde zählt, sind Streckenposten auf dem Sportplatz postiert, die ihnen zugeteilte Schützlinge im Auge haben und eine Strichliste führen. Lehrerin Cornelia Leske und Schülerin Lenea Weimann sind für die Runden der 5a zuständig.
Gut gelaunt hat Schulleiter Höpfner mittlerweile seine dritte Runde beendet und erzählt: "Schön ist, wie viele Leute sich einbringen, nicht nur die Läufer." Er zeigt auf die Musikanlage, die Beschallung hat ganz spontan René Friedrich übernommen, dessen Tochter Nele ebenfalls mitläuft.
Auch Christian Schmidtke, sonst für die Pausenversorgung an der Clausewitz-Schule zuständig, hat sich vom Enthusiasmus der Kinder anstecken lassen. Aus seinem Wagen heraus wickelt er die Versorgung ab und läuft am späten Vormittag sogar selbst eine Runde im Lehrerteam mit. Die gelaufenen Runden sponsert er auch gleich. Wie viel Geld Schüler, Lehrer und Schmidtchen erlaufen haben, wird bis zu den Herbstferien ermittelt.