1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Offenes Ohr für Anliegen der Senioren

EIL

Sprechstunde Offenes Ohr für Anliegen der Senioren

Für die Senioren des Ortes bietet Manfred Kuhnert jeden letzten Donnerstag im Monat eine Sprechstunde in Nedlitz an.

Von Manuela Langner 29.07.2018, 06:00

Nedlitz l Lange Zeit hatte es keine öffentliche Steckdose gegeben, die der mobile Fleischerwagen, der regelmäßig in Nedlitz hält, benutzen konnte. Anlieger des Kirchplatzes halfen aus, aber eine richtige Lösung des Problems war es nicht. Mit ihrer Sorge, der Fleischerwagen könnte Nedlitz nicht mehr anfahren, wenn keine Stromversorgung gesichert sei, wandten sich Senioren an Manfred Kuhnert. Der Nedlitzer sitzt seit seiner Gründung im Herbst 2015 im Seniorenbeirat der Einheitsgemeinde Gommern.

Er nahm sich des Problems an, schaltete Ortschaftsrat und Stadtverwaltung ein. Mit Erfolg. Auf dem Kirchplatz wurde ein Stromversorger installiert. „Das wäre wirklich ein Problem, wenn der Fleischerwagen nicht mehr kommen würde“, sagte Manfred Kuhnert. Mindestens zehn Kunden warteten immer am Wagen. Nicht nur, aber vor allem die, die selbst nicht mehr mobil sind.

Der Fleischerwagen sei etwas, was Nedlitzer gar nicht mitbekommen würden, die berufstätig und tagsüber nicht im Dorf seien, fügte er hinzu. Es ist ein Grund, weshalb sich Manfred Kuhnert im Seniorenbeirat engagiert. Er ist selbst Ruheständler und damit nahe dran an den Themen, die die Generation Ü60 bewegen. Außerdem ist er in Nedlitz aufgrund seiner Kirchenführungen und der Organisation von Konzerten in der Kirche St. Nikolaus vielen Einwohnern bekannt. Sie wissen, dass sie sich auf ihn verlassen können.

Die Gestaltung des Friedhofs war ein anderes Anliegen gewesen, das die Senioren angestoßen haben. So war der Abfallcontainer so unglücklich aufgestellt, dass der (inoffizielle) Weg dorthin über anonyme Gräber führte. Dank eines anderen Zugangs konnte auch dabei Abhilfe geschaffen werden. Der Ortschaftsrat hatte sich gemeinsam mit interessierten Bürgern des Themas angenommen.

„Ich alleine kann nichts bewegen. Das geht nur in guter Zusammenarbeit mit Ortsbürgermeisterin Christine Becker und Bürgermeister Jens Hünerbein“, sagte Manfred Kuhnert. „Die haben für die Belange der Senioren aber ein ganz gutes Ohr.“ Er würde sich freuen, würden auch Mittel gefunden, die Stolperstellen in den Gehwegen – vor allem im Gartenweg und Wahlitzer Weg – zu beseitigen. Leute, die auf Rollatoren angewiesen sind, haben dort ihre Mühe sich fortzubewegen. Kleine Ursache, große Wirkung: Ameisen haben unter den Pflastersteinen den Sand weggeschleppt und für die Vertiefungen gesorgt.

Andere Themen, die die Senioren in der Sprechstunde ansprachen, waren das Hinweisschild nach Büden an der Kreuzung Hauptstraße/Bahnhofstraße, das die Sicht behindert, und der Radweg zwischen Nedlitz und Gommern. Viele würden gern mit dem Fahrrad in die Ehlestadt fahren, aber die direkte Verbindung entlang der Kreisstraße über Pöthen lässt immer noch auf sich warten. Und auf der Straße zu fahren, ist viel zu gefährlich.

Immer ein bis zwei Senioren besuchen seine Sprechstunde, die er jeden Monat am letzten Donnerstag anbietet, informierte Manfred Kuhnert. Er respektiert die traditionelle Kaffeezeit, die viele einhalten, und beginnt erst um 16 Uhr. Neben den Ankündigungen in der Volksstimme macht er mit Aushängen, auch bei der Physiotherapie, beim Friseur oder an der Feuerwehr, auf die Termine aufmerksam. Nicht Beschwerden seien das Anliegen vieler Nutzer der Sprechstunden, erklärte Manfred Kuhnert, sondern der Wunsch, das Leben ein kleines bisschen besser zu gestalten. Manchmal ist es eine Hecke, die die in die Jahre gekommenen Anwohner nicht mehr für die Gemeinde mitpflegen können, oder manchmal die Klärung einer Grundstücksgrenze.

Am Donnerstag, 30. August, bietet Manfred Kuhnert seine nächste Sprechstunde an. Treffpunkt ist ab 16 Uhr der Gemeinderaum.