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Stadtentwicklung Zukunftsmusik für Burger Ortschaften

Das Stadtentwicklungskonzept zu Burg 2030 geht voran. Nun sind die Ortschaften der Stadt gefragt.

Von Thomas Pusch 24.09.2020, 01:01

Burg l Anfang Februar fand die bislang letzte öffentliche Veranstaltung zur Burger Stadtentwicklung statt. Vier Leitbilder stellte Städteplaner Stephan Westermann im Fontane-Eck vor. Im Sommer vergangenen Jahres hatte es eine Bürgerwerkstatt mit reger Beteiligung gegeben, parallel dazu eine Online-Befragung . Aus den Ideen der Burger für ihre Stadt erstellte Westermann die Leitbilder. Und dann legte die Coronakrise erst einmal auch die Gedanken für die Burger Zukunft lahm.

Burger Zukunft, das bedeutet nicht nur, wie es in zehn Jahren in der Kernstadt aussehen soll, sondern auch in den Ortschaften. „Wir haben alle Ortschaften bereist, um eine Ortschaftswerkstatt vorzubereiten“, sagte Westermann im Gespräch mit der Volksstimme. Bei der Veranstaltung sollen dann Stärken und Schwächen offen gelegt, Prioritäten für unterschiedliche Maßnahmen festgelegt werden. „Dabei soll allerdings kein 60 Seiten dicker Dorfentwicklungsplan für die einzelnen Ortsteile erstellt werden“, bemerkte der Planer. Es gehe in erster Linie um Schlüsselmaßnahmen.

Für Westermanns Büro waren Niegripp, Reesen, Parchau, Ihleburg, Detershagen und Schartau durchaus keine böhmischen Dörfer. Im Vorfeld des aktuellen Entwicklungskonzeptes hatten sie die Orte bereits 2008 bereist. „Man kann von allen sechs sagen, dass sie sich sehr gut entwickelt haben“, fasste er zusammen. Die Ortschaftswerkstatt wird keine offene Veranstaltung sein, wie die Bürgerwerkstatt im evangelischen Gemeindehaus. Pro Ortschaft werden fünf Delegierte entsandt. Die Zusammensetzung ist völlig offen, denkbar wären Bürgermeister, Gemeinderäte und der Pfarrer.

Westermann findet den Austausch auch unter den Ortschaften wichtig. A höre, was B geplant hat, so könne man sich dann aufeinander abstimmen. Im kommenden Monat sollen sich dann die einzelnen Ortschaftsräte mit dem Kapitel zu den Ortschaften befassen. Bis Ende Oktober soll das fertige Konzept vorgelegt werden. Alle Interessierten können dann darin Einblick nehmen und Anregungen geben. Auch im Bauausschuss wird das Integrierte Stadtentwicklungskonzept, kurz ISEK, Thema sein.Im März kommenden Jahres schließlich soll die Endfassung vorliegen und dem Stadtrat zur Abstimmung präsentiert werden.

Reesens Ortsbürgermeister Otto Voigt (SPD) stimmt Westermanns Einschätzung der guten Entwicklung zu. Den Pfarrhof, den Spielplatz und die Bepflanzung an der Dorfstraße nennt er als Positivbeispiele. Aber er sieht auch Dinge, die getan werden müssen. „Da wäre zunächst einmal der fehlende Radweg nach Burg zu nennen“, sagte er im Gespräch mit der Volksstimme.

Durch die positive Bevölkerungsentwicklung, zu der auch Nachwuchs gehört, sei die Schaffung einer Kindereinrichtung in absehbarer Zeit notwendig. Die könnte in einem Multifunktionsgebäude untergebracht werden, in dem auch noch ein Dorfladen Platz finden könnte.

Ein Geschäft will auch Karl Heinz Summa (SPD) nach Niegripp holen, nachdem dort jüngst die Konsum-Kaufhalle geschlossen wurde. Durch die Ausweisung neuer Baugebiete sollen zudem auch potente Neu-Niegripper in den Ortsteil geholt werden. „Wir versprechen uns davon, dass sie hier auch das Vereinsleben und ähnliche Aktivitäten unterstützen, für die in der Gemeindekasse kein Geld ist“, sagte der Ortsbürgermeister gegenüber der Burger Volksstimme.

Eine Chronologie des Stadtentwicklungskonzeptes ist im Internet unter www.stadtburg.info/isek-2030.html zu finden.