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Städtepartner Burger reisen nach Tira

Eine Burger Delegation reist am Sonntag für sechs Tage in die israelische Partnerstadt Tira.

Von Tobias Dachenhausen 10.09.2016, 01:01

Burg l Um 10.55 Uhr startet Sonnabend  für eine zehnköpfige Delegation, die aus dem Bürgermeister Jörg Rehbaum, Mitgliedern des Stadtrates, Vertretern des Burger Freundeskreises sowie des Landes besteht, der Flieger von Berlin-Schönefeld. Das Ziel: Tel Aviv. Von hier aus geht es per Kleinbus in die Burger Partnerstadt Tira, wo der dortige Bürgermeister die Delegation empfangen wird. Anlass ist das 15-jährige Jubiläum der Städtpartnerschaft zwischen den beiden Städten.

Exakt am 15. September 2001 erfolgte die Vertragsunterzeichnung im Burger Rathaus. „Die Diskussion im Stadtrat war im Jahr 2001 sehr sachlich, aber überwiegend positiv. Es gab keine lange Debatte, denn viele Stadträte kannten unsere Bemühungen um die Städtepartnerschaft seit 1999. Die Beschlussvorlage wurde mit drei oder vier Gegenstimmen angenommen“, erinnert sich Heiko Jerkowski. Damit war die Basis einer bis heute währenden Beziehung gelegt. Es folgten Besuche und Gegenbesuche, die schon zur Tradition geworden sind. Jerkowski: „Bei den direkten Gesprächen erreicht man doch viel mehr als per Mail oder Telefon. Oft werden dann neue Ideen geboren. Man kann auch besser über einen Sport- oder Schüleraustausch sprechen, wenn man die Sportstätten bzw. die Schulen kennt“, weiß das Stadtratsmitglied aus Erfahrung. Eben durch jenen persönlichen Kontakt kam es auch zum Besuch der Fußballmanschaft in diesem Jahr beim BBC. „2017 wollen wir mit den Schüleraustausch mit dem Fachgymnasium der Berufsschule ,Conrad Tack‘ beginnen“, nennt Jerkowski ein weiteres Ziel.

Dass die Wahl am 15. September 2001 auf eine arabische und nicht auf eine jüdische Stadt fiel, spielt für Susanne Beck vom Burger Freundeskreis eigentlich keine Rolle. „Es war für uns am Anfang beides gleich fremd, die Kultur, die Sprache, das Essen und im Fall Israel muss man, wenn man das Land verstehen will, sich mit beiden ‚Welten‘ vertraut machen.“

Und Susanne Beck will dieses Land verstehen, darum ist die Vorfreude auf die Reise bereits groß. „Wir feiern schließlich 15 Jahre Städtepartnerschaft, 15 Jahre sich kennen, sich tolerieren, sich mögen. 15 Jahre lang gemeinsame Projekte planen und auf den Weg bringen“, begründet sie. Auch Burgs Bürgermeister Jörg Rehbaum schaut mit Vorfreude auf den morgigen Abflug. „Wir freuen uns mit diesem Besuch, die Kontakte weiter intensivieren zu können. Auch deshalb, um weitere Möglichkeiten des Miteinanders auszuloten.“

Dafür haben die israelischen Freunde, die sich über die Jahre einfach gefunden haben, ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Neben dem Besuch des Fußballvereins in Tira und dem dortigen Gymnasium, das fortan eine Partnerschaft mit der Berufsschule eingehen wird, führt die Reise auch nach Tel Aviv in die deutsche Botschaft, zum Toten Meer und in die Altstadt nach Jerusalem. Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, ein Spaziergang durch die Musterstadt Rawabi wie auch die Fahrt durch die besetzten Gebiete werden ebenso Programmpunkte der sechstägigen Reise sein. „Wir haben ein tolles Programm“, bringt es Susanne Beck auf den Punkt.

Die Vorsitzende des Burger Freundeskreises hofft auf anregende Begegnungen, gute Gespräche und tiefe Einblicke. Angst ist den Reiseteilnehmern fremd. „Viele schütteln mit dem Kopf, wenn ich erzähle, dass ich nach Israel fliege, aber das Land ist toll“, sagt Heiko Jerkowski. Mit Burg und Tira seien aus Partnern Freunde geworden. „Und die Vorfreude ist immer groß, wenn man Freunde trifft. Angst habe ich in Israel jedenfalls nie gehabt“, betont das Stadtratsmitglied.

Der Gegenbesuch steht bereits fest. Zur Landesgartenschau 2018 wird eine offizielle Delegation aus Tira nach Burg kommen. Diese Städtepartnerschaft sei einfach wichtig, sagt Susanne Beck. „Es zwingt uns, über den Tellerrand zu schauen, zu verstehen, dass es im Leben nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern viele Nuancen dazwischen.“