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Starkoch Mit Frank Rosin aus der Krise

Starkoch Frank Rosin soll das Restaurant der Stadthalle Burg moderner machen. Wie, erklärt er im Volksstimme-Gespräch.

Von Madlen Bestehorn 02.11.2018, 10:59

Burg l „Man muss den Leuten zeigen, was los ist. Die Stadthalle muss eine Marke werden“, erklärt Sternekoch Frank Rosin beim Pressetermin am 1. November in der Burger Stadthalle. Alles sei etwas verstaubt gewesen, „da muss Modernität rein“.

Die ersten Schritte dafür sind getan: Von der Decke strahlen neue Lampen warmes Licht ab, ein billiges Regal als Raumteiler wurde durch einen weißen Vorhang ersetzt, auf den Tischen stehen Kerzen und Dekorationselemente. „Uns steht ein fünfstelliges Budget zur Verfügung“, erklärt Rosin. Die vorherige Einrichtung sei altbacken gewesen. „Wir hatten vorher DDR-Vorhänge“, sagt Janin Niele, Pächterin der Stadthalle und des dazugehörigen Restaurants.

Zum neuen Inventar gehören „eine ordentliche Kaffeemaschine, eine Glasspülmaschine, Küchengeräte sowie ein Decken- und Beleuchtungskonzept“, erklärt Rosin. Diese sollen den reibungslosen, gastronomischen Betrieb gewährleisten, Effizienz bringen.

Seit 2015 leitet Niele die Geschicke der Stadthalle, erst im Januar 2018 eröffnete sie das Restaurant. Doch Gewinn warf es bisher nicht ab, im Gegenteil: Das Restaurant steckt in einer finanziellen Krise. „Ich musste mehrere Nebenjobs machen, die Köche waren demotiviert“, erklärt sie. Vor einem halben Jahr bewarb sie sich bei „Rosins Restaurants“, sah die Teilnahme als „einzige Chance“, um das Restaurant zum Laufen zu bringen. Die Zusage des Senders kam prompt, Anfang Oktober begann der Dreh.

Burg sei keine pulsierende Großstadt. „Wir müssen schaffen, dass der Bürger es annimmt“, formuliert Rosin das Ziel. Auch die Kalkulation sei ein großes Problem gewesen. „Wenn du einen Salat mit Grissini (dünne Brotstangen) für 3,80 Euro anbietest und backst in einer Stunde 20 Grissini, dann kostet allein das schon fünf Euro Stundenlohn“ erklärt der Sternekoch das Prinzip. Mit Blick auf Mindestlohn und soziale Verantwortung müssten die Gastronomen ihre Preise um bis zu 30 Prozent erhöhen, um wirtschaftlich zu arbeiten.

„Die Preise haben sich bisher nicht geändert“, versucht Niele zu beruhigen. Der Sternekoch fällt ihr aber ins Wort: Die Kalkulation sei noch nicht abgeschlossen, stellt er klar. Auch eine kleinere Karte soll es künftig geben. Mit Hausmannskost für Gäste ab 50, die es in Burg hauptsächlich gebe – aber auch mit extravaganten Gerichten auf Sterneniveau will die Pächterin punkten. „Wir haben 40 Plätze, damit lässt sich gut planen“, sagt sie.

Gehört zum neuen Marketingkonzept auch, mehr Veranstaltungen mit anschließendem Essen anzubieten? „Das ist wie bei einer Partnerschaft: Man sollte sich nicht in eine bestimmte Form pressen lassen“, erklärt Frank Rosin. Eine Mehrzweckhalle sei schon dem Namen nach dazu bestimmt, verschiedene Einsatzmöglichkeiten zu bieten. „Abendessen, Feierlichkeiten, Partys – hier kann man alles machen.“

Nach Ende der Dreharbeiten soll das Restaurant am 3. November wiedereröffnen. Für Janin Niele und ihre zwei Köche heißt es dann: Leistung bringen. „Es liegt an ihr, zu sagen: Ich krempele jetzt die Ärmel hoch“, fasst Rosin zusammen. Die Folge aus Burg soll im Februar 2019 ausgestrahlt werden.