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Straßennamen Mehrheit für Schmidt-Allee in Burg

Die geplante Hans-Schmidt-Allee im Flickschupark entwickelt sich nicht zum nächsten Politikum in Burg. Die Mehrheit der Burger ist dafür.

Von Mario Kraus 15.02.2018, 07:00

Burg l Benennungen von Straßen oder Plätzen stehen in Burg derzeit unter keinem guten Vorzeichen und können schon mal zu einem Bürgerentscheid führen, wie die Diskussion um den Helmut-Kohl-Platz zeigt. Auch die geplante Benennung des Rundweges um den Flickschuteich nach dem Park-Planer Hans Schmidt ließ die Meinungen aufeinander prallen.

Elke Fenger-Schwindack und Fabian Borghardt (SPD) fanden die Idee angesichts des bevorstehenden Wahlganges alles anderes als passend. „Wir wissen alle, dass wir vor dem Bürgerentscheid zum Kohl-Platz stehen, da sollten wir nicht schon wieder solch ein Thema auf die Tagesordnung setzen“, sagte Fenger Schwindack im Kultur- und Sozialausschuss. Der Vorsitzende des Laga-Ausschusses, Dr. Udo Vogt, war einen Tag später sauer: „Hier geht es um keinen öffentlich gewidmeten Weg und die Diskussion ist ohne politischen Hintergrund.“

Beim Bau- und Umweltausschuss in die nächste Entscheidungsrunde – mit reichlich Diskussion, die aber die Wogen glätten sollte. Klaus Möbius (SPD) ging in die Offensive: „Wir sollten jetzt mal die Kirche im Dorf lassen.“ Schließlich seien schon andere Wege nach Architekten benannt worden. Möbius grenzte sich damit von den beiden Fraktionsgenossen ab.

Unterstützung leistete Eckard Burmester (CDU). „Ich begrüße den Allee-Vorschlag. Aber wir müssen den Menschen über die Presse erklären, wer Hans Schmidt war. Sonst geht die Sache nach hinten los.“ Frank Endert, Chef der Freien Wähler-Fraktion, spannte den Bogen wieder zurück zu Kohl. „Den Zirkus müssen wir nicht noch mal haben. Wir sind für eine Ehrung von Schmidt, aber in Form einer Gedenktafel, was angemessen ist.“ Das sah auch Marco Herbort (Linke) so. „Eine Gedenktafel ist in Ordnung, der Zeitpunkt für eine Benennung dieser Alle eher ungünstig.“

Das veranlasste Ausschuss-Chef Clemens Engel eher zu einer persönlichen Erklärung, der zwangsläufig auch wieder zur Kohl-Debatte überleitete. „Das, was jetzt hier unter- einander abläuft, macht mich traurig und nervös. Wir wollten mal um die Sache streiten und für die Stadt arbeiten. Der jetzige Zustand befremdet mich ...“

Der Ausschuss stimmte für die Allee. Auch die CDU/FDP/BFW-Fraktion, die zeitgleich tagte, habe sich für den Beschluss der Verwaltung ausgesprochen, sagte Fraktionschef Frank-Michael Ruth. Und auch innerhalb der SPD-Fraktion zeichne sich eine Mehrheit für die Allee-Bezeichnung ab, bestätigte der Vorsitzende Heiko Jerkowski. „Wir sollten auch bedenken, dass es im Goethepark ohnehin eine Gedenktafel geben wird, die auf den Gartenarchitekt Hans Schmidt mit verweist.“