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Straßenverkehr Falschparken kann jetzt teuer werden

Die Parkplatz-Situation in Burg hat sich erneut verschärft. Privateigentümer lassen Dauerparker jetzt sogar abschleppen.

Von Andreas Mangiras 20.08.2016, 06:00

Burg l Wer sein Auto auf Privatparkplätze in Bahnhofsnähe oder am ehemaligen Bekleidungswerk stellt, sollte die Parkuhr nicht vergessen und die maximale Parkzeit einhalten, sonst kann es richtig teuer werden. Seit dieser Woche lassen Grundstückseigentümer Dauerparker, die Kunden- oder Mitarbeiterparkplätze blockieren, abschleppen.

Wer sein Auto vermisst und bei der Polizei anruft, erfährt, wo er den Pkw auslösen kann. Eine Magdeburger Abschleppfirma hat auf einem Grundstück an der Berliner Straße eine Zweigstelle eingerichtet. Wenn man 190 Euro auf den Tisch legt, kann man mit dem eigenen Auto vom Hof fahren.

Marco Köhn ist Geschäftsführer der Abschleppfirma aus Magdeburg, und berichtet, dass es eine längere Vorlaufzeit gab, ehe das erste Burger Auto am Montag aufgeladen wurde: „Schon vor Monaten sind verschiedene Burger Grundstückseigentümer an uns herangetreten, die die nach ihrer Ansicht katastrophale Parksituation in Burg in den Griff bekommen wollten.“ Auch Mieter und Betreiber von Einkaufsmärkten und anderen Geschäften, deren Parkplätze durch Betriebsfremde genutzt werden, hätten sich über erhebliche Umsatzeinbußen beklagt, da potenzielle Kunden nicht parken könnten und sich darum andere Anbieter suchten.

Gemeinsam mit den Eigentümern habe man dann, so Marco Köhn weiter, verschiedene Modelle durchgesprochen und darauf hingewirkt, „dass auf den entsprechenden Parkplätzen im Vorfeld durch Schilder und Aushänge auf die sich zukünftig ändernde Situation hingewiesen wird“. Dies sei dann auch wiederholt und deutlich geschehen, bis Anfang dieser Woche die ersten Fahrzeuge auf, wie Köhn betont, Veranlassung der Grundstückseigentümer tatsächlich abgeschleppt wurden. „Die Parkplatznutzer werden durch große Schilder ausdrücklich darauf hingewiesen, dass unberechtigt parkende Fahrzeuge abgeschleppt werden. Jeder Autofahrer ist verpflichtet, sich bei Nutzung fremder Grundstücke über die jeweiligen Bedingungen zu erkundigen und sich daran zu halten. Es kann nicht dem Eigentümer angelastet werden, wenn Parkplatznutzer sich nicht ausreichend informieren und so ein Abschleppen ohne Mühe verhindern könnte“, so Marco Köhn, der davon ausgeht, dass bei den Kraftfahrern ein „Lerneffekt“ eintritt.

„Das Abschleppen ist rechtlich korrekt“, bestätigte Burgs Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch. Die Abschleppfirma werde für dritte aktiv und schleppe bei Verstoß gegen die bestehende Parkordnung und nach dem bestehenden Auftrag ab. Kriebitzsch bestätigte auch, dass die Abschleppfirma die Daten der in die Berliner Straße gebrachten Fahrzeuge an die Polizei übergebe. „Wer also sein abgestelltes Auto vermisst, melden sich bitte bei uns im Polizeirevier“, betonte Kriebitzsch. „Hier erfährt der- oder diejenige dann, wo sein Fahrzeug abzuholen ist“.

Deutlich stellte der Polizeisprecher klar, dass dieses Abschleppen keine polizeiliche Maßnahme sei. „Sie ist eine rein zivilrechtliche Angelegenheit zwischen den Beteiligten.“

Um 190 Euro ärmer wurde in dieser Woche unter anderem Steffen Kahle aus Möser, der regelmäßig in Burg vom Auto in den Zug umsteigt. Er hatte sein Auto bisher immer auf dem weitläufigen Gelände zwischen Bahnhofstraße, Friedenstraße und Martin-Luther-Straße geparkt, wird dies nun aber lassen. „Das Problem ist, dass es in Bahnhofsnähe einfach nicht genug Parkplätze für Pendler gibt“, bringt es Kahle, der die Stadt Burg hier in der Verantwortung sieht, auf den Punkt.