Tag der ToleranzIntegration ist Geben und Nehmen
Zum zweiten Mal fand am Sonnabend im Burger Roland-Gymnasium ein „Tag der Toleranz“ statt.
Burg l Wiederum von den Schüler organisiert, ging es in Diskussionsrunden, Workshops und beim gemeinsamen Essen darum, dass sind Zuwanderer und Einheimische auf Augenhöhe begegnen, denn Integration bedeutet Geben und Nehmen gleichermaßen – und auf beiden Seiten.
Um die Integration der elf Schüler mit ausländischen Wurzeln, die das Burger Roland-Gymnasium besuchen, braucht man sich eigentlich keine Sorgen zu machen. Als sie von anderen Schulen auf das Gymnasium gewechselt sind, haben sie verständnisvolle Lehrer und schnell neue Freunde gefunden, Voraussetzungen dafür, den anspruchsvollen Weg zum Abitur zu gehen.
Doch so reibungslos läuft es nicht immer. In manchen Grund- und Sekundarschulen gestaltet sich die Integration aufgrund eines weit höheren Anteils von zugewanderten Kindern und Jugendlichen weit schwieriger. Und auch bei deren Eltern ist die gesellschaftliche Integration, die bei der Integration in den Arbeitsmarkt anfangen müsste, oft noch ein frommer Wunsch.
Genau deshalb war der „Tag der Toleranz“ am Sonnabend im Gymnasium keine schulinterne Veranstaltung, sondern sollte in die Stadt und das Jerichower Land ausstrahlen. „Mehr Nachdenken, Mitmenschen bewegen, ein Bewusstsein für Probleme wie Rassismus schaffen – kurz: Toleranz lernen und weitergeben“, das war das Anliegen der beiden Hauptorganisatoren Katharina Baldauf und Julian Siebold sowie ihrer Mitstreiter, die sich Sonnabend in vielfältiger Weise eingebracht haben, mit Vorträgen und anderen Impulsen für anschließenden Diskussionen, viel Musik, leckerem Essen ...
Die Einladung der Schüler angenommen hatte auch Landrat Steffen Burchhardt (SPD), der zusammen mit Vertretern anderer Behörden, der Polizei, von Vereinen und Organisationen in einer Talkrunde saß.
Moderator Lothar Schirmer, Kriminalrat a.D. aus Möser, begrüßte unter anderem die gebürtige Angolanerin Juliana Luisa Gombe vom Magdeburger Verein Toleranz Lernen und Leben (TOLL). Sie kam 1996 nach Deutschland, kann auf eine lange Integrationserfahrung verweisen. Ihre Botschaft: Integration ist Geben und Nehmen, auf beiden Seiten müsse die Bereitschaft dazu da sein. Toleranz müsse gelernt und gelebt werden. „Begegnet euch, sprecht miteinander, geht aufeinander zu“ – diese Empfehlung von Juliana Luisa Gombe wurde am Sonnabend im Burger Roland-Gymnasium in die Tat umgesetzt und findet hoffentlich auch außerhalb der historischen Mauern Gehör.