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Telegrafie Zeichen sagen viel über Empfänger aus

Wie hat früher die nachrichtenübermittlung per Telegrafie funktioniert - ohne Internet, ohne Kugelschreiber?

Von Bettina Schütze 09.06.2016, 15:00

Ziegelsdorf l Der Heimatverein Grabow veranstaltet am Sonntag, 12. Juni, in der Zeit von 14 bis 17 Uhr an der Telegraphenattrappe in Ziegelsdorf einen offenen Telegraphentag. „Wie bei den bisherigen Telegraphentagen auch, können wieder eigenständig Zeichen eingestellt oder mittels Codebuch entschlüsselt werden“, so Torsten Wambach vom Heimatverein Grabow.

So zum Beispiel das Zeichen „Schlusszeichen“. Dieses Zeichen stand stets am Ende einer Depesche und übermittelte, dass nach diesem Zeichen kein weiteres Zeichen zu erwarten war.

Kam das Schlusszeichen auf der Endstation (Berlin oder Koblenz, später auch Köln) an, wurde sofort eine Empfangsmeldung an die nachrichtenaufgebende Station gesendet. So wusste der Absender, der aus Kapazitätsgründen nur das Königshaus, Ministerien oder das Militär war, sehr schnell, wann die Nachricht ihren Empfänger erreicht hat. Ein Novum in der damaligen Zeit. Im Codebuch ist für das Schlusszeichen die Flügelstellung A5.2 B 0 C 0 angegeben.

Die „2“ und die „5“ stehen für waagerechte Flügelstellungen, bei der „0“ stehen die Flügel „auf Mast“. Was so viel heißt wie, dass man sie nicht sieht. Bei diesem Zeichen galt das für die zwei oberen Flügelebenen „B“ und „C“.

Die drei Flügelpaare ließen 4096 Kombinationsmöglichkeiten zu. Um die Nachrichtenübertragung zu beschleunigen, wurden für viele Begriffe und Bedeutungen, wie auch für das Schlusszeichen, die Flügelstellungen in Codebüchern definiert. Nur im absoluten Ausnahmefall wurden die Flügelstellungen für Silben oder Buchstaben verwandt.