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Tradition Wenn 36 Traktoren pflügen

36 alte und neue Traktoren haben sich zum Schaupflügen auf einem Acker bei Schartau eingefunden.

Von Tobias Dachenhausen 24.04.2017, 06:30

Schartau l Es staubt. Es ist laut. Mit brummenden Motoren fahren die 36 Teilnehmer des Schartauer Schaupflügens an die zahlreichen Besucher vorbei. Es ist ein Mix aus historischer Landtechnik und modernen Großschleppern. Den ältesten Traktor, ein Lanz-Bulldog D 7500 aus dem Jahre 1935, fährt Wilbert Könecke aus Möser. Ganz ohne Motor und Technik kommt das Fahrteam Fehse aus. Ihre drei Pferde ziehen allein mit Körperkraft den Pflug über das Ackerstück „Nachtweide“ in der Nähe des Schartauer Tierheims.

Reihe für Reihe zieht der Pflug bei den Teilnehmern seine Bahn. Bei dem einen schneller, bei dem anderen etwas langsamer. „Uns ist die Geschwindigkeit nicht wichtig, auch nicht, wer es nachher am schönsten macht. Mit dem Schaupflügen soll einfach die landwirtschaftliche Tradition hochgehalten werden“, betont Waldemar Schulze von den organisierenden Schlepperfreunden Schartau. Insgesamt pflügen die 36 Teilnehmer eine Fläche von zehn Hektar.

Zum siebenten Mal hat der acht Mitglieder kleine Verein eine große Veranstaltung auf die Beine gestellt. „Mit der Teilnehmerzahl sind wir durchaus zufrieden, aber wegen den Reparaturarbeiten an der Fähre nach Rogätz konnten einige Teilnehmer aus dem Bördekreis nicht anreisen“, erzählt Schulze. Das hat der Veranstaltung aber keinen Abbruch getan. „Wir haben wirklich einen guten Zulauf. Und die Besucher sind trotz des wechselhaften Wetters gekommen“, freut sich der Organisator.

Neben dem landwirtschaftlichen Geschick und der beeindruckenden Technik gab es zahlreiche Stände von einheimischen Händlern. Kinder konnten sich auf einer aus Strohballen bestehenden Hüpfburg austoben und für das kulinarische Wohl war bestens gesorgt. „Es ist einfach ein schönes Zusammenkommen. Man trifft sich, erzählt mal wieder und das macht großen Spaß“, so Schulze.

Das Schaupflügen ist ein Höhepunkt im Schartauer Veranstaltungskalender. „Für die Ortschaft ist es ganz wichtig“, macht Ortsbürgermeister Hans-Horst Borg deutlich. Da die Teilnehmer aus dem gesamten Landkreis und noch darüber hinaus kommen, würde diese Veranstaltung die Ortschaft Schartau bekannt machen. „Diese Tradition passt einfach hierher“, macht der Ortsbürgermeister deutlich. Dass so eine Veranstaltung bei der angespannten finanziellen Lage der Kommunen überhaupt möglich sei, habe man den Schartauer Schlepperfreunden zu verdanken. „In solchen Zeiten ist Eigeninitiative gefragt und die wird hier gelebt“, macht Borg deutlich.

Vor sieben Jahren ist die Tradition aus einer „Bierlaune“, wie es Waldemar Schulze ausdrückt, entstanden und seit dem nicht mehr aus dem Ort wegzudenken. „Viele haben in ihre Boliden tausende Euro reingesteckt und hier haben sie die Möglichkeit das auch mal zu zeigen. Es ist einfach ein schönes Hobby“, erzählt der Vereinsvorsitzende.