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Umleitung Vier Varianten für neue B 184

Bis Anfang 2021 soll die Vorzugsvariante der Ortsumfahrung der B 184 zwischen Wahlitz und Heyrothsberge feststehen.

Von Manuela Langner 12.06.2020, 17:00

Menz/Wahlitz/Gommern l Alle interessierten Bürger sollten sich im April über den aktuellen Stand der Planung der Ortsumfahrung B 184n zwischen Wahlitz und Heyrothsberge informieren können. Aber dann kam die Coronavirus-Pandemie und an eine Versammlung mit so vielen Menschen auf engem Raum war nicht zu denken.

Anstelle der Informationsveranstaltung für alle wurden in dieser Woche Landrat Steffen Burchhardt (SPD) und Kommunalpolitiker aus den betroffenen Einheitsgemeinden Gommern und Biederitz über den aktuellen Stand in Kenntnis gesetzt. Die Männer und Frauen sollen als Multiplikatoren wirken, also ihr Wissen weitergeben, erklärte Stefan Hörold, Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, Regionalbereich Mitte.

Im dritten, wahrscheinlicher jedoch im vierten Quartal des Jahres ist eine neue Informationsveranstaltung für alle Bürger vorgesehen - vorausgesetzt, die Corona-Krise lässt eine Versammlung in dieser Größenordnung zu.

In dieser Woche wurden vier Varianten vorgestellt, zu denen die Träger öffentlicher Belange - das sind alle in den Planungsprozess eingebundenen Verwaltungen - ihre Stellungnahmen abgeben können. Aus diesen Erkenntnissen sowie der Abwägung von Schutzgütern, verkehrlichen und wirtschaftlichen Faktoren soll bis Anfang 2021 die Vorzugsvariante ermittelt werden.

Bis Ende nächsten Jahres soll die Streckenführung durch den Bund bestätigt sein. Danach kann mit der konkreten Planung der Ortsumfahrung begonnen werden. Das würde unter anderem auch den Lärmschutz betreffen, da die Grenzwerte in bestimmten Bereichen überschritten werden. Welche Ortschaften davon betroffen sind, hängt je nach Streckenführung ab.

Als großen Erfolg wurde die Zusage verzeichnet, dass der Bahnübergang Heyrothsberge barrierefrei ausgebaut wird - egal, ob die Ortsumgehung dort entlang führt oder nicht. Umfangreiche Unterschriftensammlungen hatten die Forderung bekräftigt.

„Wir brauchen die Ortsumgehung für die Entlastung vom Verkehr“, sagte Gommerns Bürgermeister Jens Hünerbein (parteilos). Er zeigte sich erfreut, dass Bedenken aus der ersten Versammlung in den Planungen berücksichtigt wurden. Es gebe Varianten, mit denen die Stadt gut leben könnte. Davon ausgeschlossen sei die Variante 3, die die Umfahrung durch den Vogelsänger und Wahlitzer Wald führe.

Im Februar hatte sich der Ortschaftsrat Wahlitz in einem Schreiben entschieden gegen eine Ortsumfahrung durch den Wald ausgesprochen. Der Stadtrat Gommern unterstützt diese Position.

Bürger, die nicht die Informationsveranstaltung zum Ende des Jahres abwarten wollen, können sich mit ihren Stellungnahmen, Vorschlägen und Bedenken an ihre Kommunalpolitiker wenden. Eine direkte Kommunikation mit der Landesstraßenbaubehörde sei natürlich auch möglich, sagte Stefan Hörold.

Abgesehen von der Umfahrung der B 184 gibt es in Gommern zudem die Forderung nach dem Bau einer Ortsumgehung für die B 246a. Der Lkw-Verkehr muss sich in Alt- und Innenstadt durch Straßen schlängeln, die für eine derartige Verkehrsbelastung nicht angelegt wurden. Teilweise trennt Fahrzeuge und Häuser nur ein schmaler Gehweg.

Anders als die Ortsumgehung B 184n war die Umgehung der 246a jedoch in der jüngsten Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans nicht mehr berücksichtigt worden.