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Umwelt Ehemaliger Steinbruch wird zur Müllhalde

Illegal abgelagerter Müll in Stegelitz macht Biogas GmbH zu schaffen.

Von Stephen Zechendorf 07.09.2018, 01:01

Stegelitz l Vor etwa 20 Jahren stellte das damalige Kalksandsteinwerk im Gewerbegebiet Stegelitz die Produktion und den Vertrieb ein. Seitdem wurde das Areal nicht mehr gewerblich genutzt. Was einst als Abbaugebiet des Kalksandsteinwerkes angelegt wurde, hat sich seitdem längst wieder in ein kleines Idyll zurückverwandelt.

Rund um das ehemalige Abraumgebiet ist inzwischen ein See als Kleinod für Naturfreunde und Angler entstanden.

Doch der erste Eindruck trügt. Überall zwischen den Bäumen hat sich Müll verfangen, Glasflaschen und Getränkedosen liegen herum, am Teich sind Spuren eines Lagerfeuers zu sehen. Schmale Fahrspuren im Sand führen durch das Gehölz und legen nahe, dass das Areal als Crossstrecke genutzt wird.

Am ärgerlichsten ist für die Eigentümer des nicht eingezäunten Geländes aber die zunehmende Vermüllung, sagt Franziska Arnecke von der Biogas Stegelitz GmbH & Co. KG: „Das Problem der illegalen Müllentsorgung besteht für uns grundsätzlich seit Erwerb des Grundstückes. Die Vorbesitzer hatten sicherlich auch mit diesem Problem zu tun. Jedoch mussten wir in jüngster Zeit feststellen, dass zu dem anfänglich nur vorhandenen Kleinmüll mittlerweile auch Sperrmüll, Haushaltsrestmüll, Matratzen, Bauschutt etc. hinzugekommen sind und an verschiedenen Stellen des Areals illegal abgeladen wurden.“

Der angefallene Kleinmüll wurde anfänglich noch durch die Mitarbeiter des Unternehmens eingesammelt und ordnungsgemäß entsorgt. „Aber bei der aktuellen Menge an Müll ist es damit nunmehr nicht mehr getan. Es wird derzeit bereits ein Container zur fachgerechten Entsorgung des riesigen Müllbergs benötigt“, so die Unternehmenssprecherin weiter. „Der Müllvandalismus wurde der Polizei und dem Ordnungsamt mitgeteilt und eine Anzeige gegen Unbekannt aufgegeben.“

Eigentlich befasst sich der Eigentümer der Flächen zurzeit mit den Planungen einer Biogasanlage, die auf dem Gelände des Kalksandsteinwerkes entstehen soll. Von dem etwa 22 Hektar großen Areal sollen nun etwa sechs Hektar wieder einer gewerblichen Nutzung zugeführt werden. Die übrigen Flächen sollen in ihrem jetzigen Zustand erhalten werden, heißt es.

Zukünftig soll aber durch eine entsprechende Beschilderung ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass es sich um ein Privatgrundstück handelt. Die Beschilderung untersagt dann sowohl das Betreten des privaten Areals als auch das Entsorgen von Müll. Verstöße und Zuwiderhandlungen durch illegale Müllentsorgung werden Konsequenzen haben und zur Anzeige führen.

„Nicht erlaubt sind jetzt und in Zukunft campen und baden. Auch als Motorcross-Strecke darf das Gelände nicht genutzt werden. Das Befahren der Wege mit Fahrzeugen aller Art bleibt untersagt“, so Franziska Arnecke.

Zwar handele es sich beim Areal um ein Privatgrundstück, der Eigentümer könne sich aber auch vorstellen, den nicht gewerblich genutzten Teil beispielsweise an interessierte Angelvereine zu verpachten. Mit dem Angebot, das Gewässer durch Fischereiberechtigte zu nutzen, hoffe man auch, der illegalen Müllentsorgung entgegen zu wirken, wenn die Angler aufmerksam und sorgsam mit diesem Revier umgehen.