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Umwelt Müllberge wachsen ständig nach

Illegale Müllentsorgung in Parchau: Immer wieder kommt es in der Burger Ortschaft zu Fällen von Umweltfrevel.

Von Thomas Skiba 16.11.2018, 06:00

Parchau l „Das passiert öfter und wir ärgern uns jedes Mal neu darüber“, so der Rentner in spe Wolfgang Hintze. Er und Rene Hildebrandt berichten auch von einer Sperrmüll-Aktion im Bereich der Bungalow-Siedlung. Hier stapelten sich angemeldete Sperrholzplatten und Mobiliar: „Mit einem Mal standen noch Baumaterialien dabei“, entdeckte Hintze und sagte zu seinem Kollegen: „So etwas wird doch nicht abgeholt!“ Und Hintze behielt Recht.

Doch anstatt die alten Regenrinnen, Farbtöpfe und Plastebehälter regelkonform zu entsorgen – nämlich auf dem Wertstoffhof Burg, stellten die Eigentümer über Nacht den Unrat an den Zaun des Parchauer Bauhofes.

„Das Problem ist bekannt“, sagt Lutz Wernecke, Ortsbürgermeister von Parchau. „Wir haben die Stadt und den Landkreis informiert, auch die Polizei.“ Das sei nicht das erste Mal, so der Ortschef, der jedes Mal staunt, „wie so ein Müllberg über Nacht wächst“.

Ein oft festgestelltes Phänomen: Sobald sich an einer Stelle Abfälle befinden, kommt durch Nachahmer immer mehr Unrat, oft auch Hausmüll, dazu. Innerhalb kurzer Zeit wächst sich eine kleine Deponie, ob am Bauhof oder im Wald. „Beliebt“ scheint auch der alte Deichwall, im Norden von Burg, zu sein und das nicht nur bei Spaziergängern und Radfahrern.

Die Parchauer Gemeindearbeiter berichten von regelmäßigen Müll-Suchaktionen. „Zu unserem Arbeitsbereich gehört auch der alte Deichwall beiderseits und entlang zur Blumenthaler Landstraße“, so Hildebrandt.

Dort muss immer geschaut und eventuell Müll eingesammelt werden. „Letzten Mittwoch luden wir dort einen Kühlschrank und eine Matratze auf und suchten das Gelände weiträumig ab“, erzählen die Arbeiter. „Dabei kam ein ganzer Anhänger voll mit Müll und Schutt zusammen.“ Den brachten die Parchauer Gemeindearbeiter dann nach Burg, zum Bauhof: „Von dort aus wird der Müll dann fachgerecht entsorgt.“ Hintze zufolge werden regelmäßig auch Gartenabfälle, zum Teil in Plastesäcken, in Wald und Flur geworfen.

Ortsbürgermeister Wernecke spricht die Problematik des illegal entsorgten Grünschnitts an. „Auch das wird in die Wälder oder an Ackerrändern abgekippt.“ Er weiß: „Die Leute wollen nicht bis nach Burg rein fahren und den Grünschnitt dort entsorgen.“

Werneckes Vorschlag dazu: den ehemaligen Grünschnittplatz am Feuerwehrgebäude wieder reaktivieren, „denn er war ja schon mal da“.

So könnten die Gemeindearbeiter auch immer einen Blick darauf werfen, dass nicht etwa Haus- oder Sperrmüll mit dazugestellt wird.

Übrigens: Die oft teure Entsorgung illegal im Wald deponierter Gartenabfälle trägt der betroffene Grundeigentümer. Beim Körperschafts- und Staatswald ist dies der Steuerzahler.

Man tut sich also in vielerlei Hinsicht keinen Gefallen, wenn man seinen Müll oder Grünschnitt einfach im Wald entsorgt.